LandWIRtschaft IN RADENTHEIN – Bäuerinnen und Bauern im Portrait - Jürgen Erlacher

Drei Generationen der Familie Erlacher | Foto: Erlacher Jürgen
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Zur Person:
Jürgen Erlacher ist 25 Jahre alt, Absolvent der 3-jährigen LFS Litzlhof und der Forstfachschule Waidhofen an der Ybbs und führt den Titel des „Forstwarts“.

Heute möchten wir euch einen sehr engagierten und gegenüber der Landwirtschaft und dem Tourismus sehr positiv eingestellten, jungen Land- und Forstwirt vorstellen – Jürgen Erlacher.
Er übernahm nach dem Grundwehrdienst beim Bundesheer im Jahre 2012 den 220 ha großen Familienbetrieb seines Vaters. Der Betrieb wird im Vollerwerb geführt, wobei sich die 220 ha in 170 ha Alm, 40 ha Wald und 10 ha Grünland aufteilen. Eine Eigenjagd mit 200 ha und die Erlacher Bockhütte darf er ebenfalls stolz sein Eigen nennen.
Auf 1.125 m Seehöhe betreibt er eine Mutterkuhhaltung (vorwiegend die Rasse Pinzgauer), zusätzlich werden Schafe und Schweine direkt vermarktet sowie rund 300 Festmeter Holz pro Jahr geschlägert. Helfend zur Seite stehen ihm sein Vater, die Großeltern und auch die Schwestern, wenn es einmal zu Stoßzeiten kommt. „Jeder bringt sich ein und alle helfen zusammen. Mir ist es besonders wichtig, dass das Wissen der älteren Generation weitergeführt und nicht vergessen wird. Ich habe großen Respekt vor meinen Großeltern, was sie alles geleistet und aufgebaut haben“, so Jürgen Erlacher.
Am Ende des Langalmtals auf fast 2.000 m Seehöhe befindet sich die Erlacher Bockhütte mit einem traumhaften Ausblick über die Julischen Alpen. Dort erhält man neben den hausgemachten Spezialitäten (Brettljause, Glundner Käse, Haberkasbrot, u.v.m.) auch fangfrische Forellen (auf Vorbestellung) aus den Naturteichen. Die Almhütte wurde 1983 von den Großeltern erbaut und ist stets von Juni-Oktober für hungrige Wanderer offen, die auch gerne auf der Hütte übernachten können.
„Qualität ist das Um und Auf bei meinen Produkten!“, stellt Erlacher fest und findet, dass die strengen Kontrollen rund um die Lebensmittel richtig sind. Um eine Bestätigung für die gute Qualität seiner Produkte zu bekommen, reichte er 2016 die „Almbutter“ und die „Wildwürstel“ erstmalig bei der Landwirtschaftskammer ein und erhielt dafür auf Anhieb Bronze. „Ich produziere lieber weniger, aber dafür stimmt die Qualität“; so sein Motto.
Neben der intensiven Arbeit am Hof nimmt sich Jürgen Erlacher dennoch Zeit für seine größte Leidenschaft – das Wettkampfschneiden. Vor zwei Jahren wurde an der LFS Litzlhof der Waldsportverein gegründet, damit die Teilnehmer an Forstwettbewerben abgesichert sind und gefördert werden können. Es gibt keinen Titel, den er nicht bereits einmal in der Tasche hatte – angefangen vom mehrmaligen Staatsmeister, Europameister und Weltmeister bis hin zu seinem größten Triumph – dem Olympiasieger! Derzeit trainiert er für die nächste Weltmeisterschaft in Lillehammer, Norwegen, im August 2018. Die Qualifikation dafür fand Ende Oktober am Litzlhof statt, die er mit Bravour meisterte.
Zu seinen Hobbies zählen die Jagd und das Singen. Die Jagd übt er zuhause in Kaning aus, wobei er ca. 15 Stück Rotwild aus seiner Eigenjagd für die Direktvermarktung bzw. für private Abnehmer verwendet. Seiner Leidenschaft, dem Singen, darf er beim MGV Kaning nachgehen, bei dem er heuer im Jänner 2017 die Funktion des Obmannes übernahm.
Für die Zukunft hat Jürgen Erlacher sich viel vorgenommen. „Ich möchte die Erlacher Bockhütte ein wenig ausbauen, Sanitäranlagen adaptieren und einen Windfang hinzu bauen. Nichtsdestotrotz möchte ich den Almhüttencharakter erhalten und Alt und Neu miteinander kombinieren. Außerdem ist auch unser Bauernhaus zu sanieren“, so Erlacher.
An Radenthein schätzt er, dass die heimischen Produkte der Direktvermarkter sehr gut von der Bevölkerung angenommen und Wert geschätzt werden. Weiters funktioniert die Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband sehr gut und er profitiert von den vielen Einheimischen, die seine Almhütte im Laufe des Jahres besuchen, aber auch vom Alpen-Adria-Trail.

„Für mich ist mein Beruf mein Traumberuf und es gibt nichts schöneres, als mit den Tieren tagtäglich zu arbeiten. Sie geben mir das Gefühl, gebraucht zu werden. Man ist sein eigener Chef, sehr flexibel und kann alles versuchen, was einem in den Sinn kommt,“ so die abschließenden Statements von Jürgen Erlacher.
Wir durften seine Begeisterung für die Land- und Forstwirtschaft, die Jagd, das Singen und vor allem für das Wettkampfschneiden hautnah erleben. Er arbeitet mit ganzer Leidenschaft für und in der Landwirtschaft und gibt dieses Gefühl hoffentlich an viele angehende Hofübernehmerinnen und Hofübernehmer weiter.

Kontakt:
Jürgen Erlacher
Kaning-Dorfstraße 84
9545 Radenthein
0699 10237547
erlacher@gmx.at

Dipl.-Päd. Anna Kohlmayer
Michael Kerschbaumer

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