Oberdrautaler Flößertage
Früher notwendig, heute eine schöne Tradition, Flößer-Fahrten auf der Drau.
SACHSENBURG (pgfr). Früher war der Holztransport auf den Flüssen eine harte und gefährliche Arbeit. Heutzutage ist das Flößen ein Brauchtum, das an diese alte Tradition erinnern und Menschen mit verschiedener Herkunft und Sprache verbinden soll. Der Verein "Freunde der Oberdrautaler Flößer" vereinigt die Flößer der Orte Dellach, Berg, Greifenburg, Sachsenburg sowie Baldramsdorf und veranstaltet alljährlich im Hochsommer die Oberdrautaler Flößertage - heuer von 12. - 15. August.
Ein Floß besteht aus Baumstämmen, die mit gedrehten Zweigen von Haselnussstauden zusammengehängt werden. Am Donnerstag, 13. August, erfolgt um die Mittagszeit das Einbinden der Flöße an der Drau in Oberdrauburg bei der Einmündung der Flaschberger Laue. Die Flöße werden dabei für die Fahrt über die rund 50 Kilometer lange Flussstrecke bis Spittal vorbereitet.
Das Programm
1. Tag - Freitag, 12. August 2016:
am Vormittag ab 9.00 Uhr: Gemeinsames E i n b i n d e n der Flöße bei der Flaschberger Laue in Oberdrauburg
2. Tag - Samstag, 13. August 2016:
13.00 Uhr: Abfahrt der Flöße oberhalb von Oberdrauburg
14.00-17.00 Uhr: Zwischenlandung in Dellach/Drau
M i t t a g s p a u s e
17.30 Uhr: Ankunft der Flöße in Berg/Drau
Flößerabend an der Drau
3. Tag - Sonntag, 14. August 2016:
10.30 Uhr: Abfahrt der Flöße in Berg/Drau
11.30-16.00 Uhr: Zwischenlandung bei der Radlacher Brücke
M i t t a g s p a u s e
16.30 Uhr: Ankunft der Flöße in Sachsenburg –
F l ö ß e r f e s t am Ufer der Drau (Floßlände)
4. Tag - Montag, 15. August 2016:
8.30 Uhr: Abfahrt der Flöße in Sachsenburg
10.00 Uhr: Ankunft der Flöße in Spittal/Drau
F l ö ß e r f e s t am Ufer der Drau, oberhalb
der Schwaiger Draubrücke
Flößen auf der Drau ist Weltkulturerbe
Die Österreichische UNESCO-Kommission hat das Wissen um die Flößerei auf der Oberen Drau in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Seit Generationen geben die Oberdrautaler Flößer ihr Wissen von Generation zu Generation weiter. Heute pflegen 160 Flößer diese jahrhundertealte Tradition und machen dieses Handwerk einmal im Jahr (um den 15.August) erlebbar.
Kärntner Holzstraße
Die Drau galt schon im 17.Jahrhundert als „Kärntner Holzstraße“. Damals transportierten die Flößer rund 40 Kubikmeter Holz in Form der Flöße über die Drau, die aus vier Meter breiten und vier bis fünf Stoß großen zusammenhängenden Holzstößen bestanden. Großes handwerkliches Geschick war notwendig, denn die Gefahr lauerte bei den Brückenpfeilern, die nur sechs Meter auseinander standen.
Bau der Flößer
Gebaut wurden die Flöße an den Holzlagerstätten bei Oberdrauburg und flussabwärts, aus je vier Meter langen Stämmen. „Es wurde eine Art Rahmen in die Drau gestellt, in dem das Floß zusammengebunden wurde. Darüber wurde vorn die Kopfstange mit Weiden, also gedrehten Haselnussstecken, und Klammern aus Eisen befestigt“, erzählt Wilfried Pichler, heute Obmann der Oberdrautaler Flößer.
Jedes Jahr um Maria Himmelfahrt (15.August) lassen die Oberdrautaler Flößer diese einzigartige Tradition wieder aufleben. Auf den Flößen können dann in den drei Tagen auch 15 bis 20 Gäste von Oberdrauburg bis Spittal an der Drau mitfahren und das große Flussabenteuer neu erleben.
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