Die Nadel im Heuhaufen finden - Rettungshunde im Einsatz in der Stadt
Die Rettungshunde Niederösterreich holten sich zur Weiterbildung Unterstützung aus den USA
"Dreht's ihr einen Film hier?"
Fragen wie diese sind unausweichlich wenn Ausbildner der Rettungshunde mit Kamera, Segway und einem tonangebenden US-Amerikaner durch die Innenstadt von St.Pölten schwirren.
Weiterbildung mit Fachwissen aus Florida
Angeführt von Polizei-Diensthundeführer Chris Wolf aus Florida, hielten die Einsatzleiter der Rettungshunde Niederösterreich eine viertägiges Weiterbildung in Form eines Mantrailing-Trainings ab.
Die bereits seit einigen Jahren bestehende Zusammenarbeit mit dem US-Amerikaner Wolf wurde dabei weitergeführt und intensiviert.
Mantrailer sind Hunde, die in der Lage sind, die Spur einer vermissten Person exakt und verlässlich zu verfolgen. Bei der Personensuche gewinnt diese Art der Rettungshundearbeit zunehmend an Bedeutung. Gerade im Stadtgebiet ist dies meist die einzige Möglichkeit Rettungshunde einzusetzen.
"Trotz 500 Einsätzen gibt es immer wieder neue Situationen"
Neben St.Pölten begab man sich auf die fiktive Suche von vermissten Personen in der Wiener Innenstadt, einem großen Spitalsgebäude sowie Groß-Enzersdorf.
Besonders die Suchaktionen im Stadtbereich gestalteten sich mit Ablenkungen durch den Verkehr, Menschenmengen und im Besonderen durch Hunde und andere Tiere als besondere Herausforderung.
Voll konzentriert trotz verlockender Ablenkung
Einerseits kamen beim Training bereits einsatzerprobte Hunde zum Einsatz, die ihre Hundeführer gekonnt zwischen Pantomimen, lautstarken Schulklassen und dem Duft frischer Backwaren durch die Gassen zur gesuchten Person führten.
Schwieriger gestaltete sich die Suche mit jungen, noch unerfahrenen Hunden.
Zwischen Straßenmusikern und fremden Hunden (deren Herrchen meist lässig abwarteten bis der eigenen Hund mit Bellen, Hüpfen und im Kreis drehen fertig war) konnten sich die Nachwuchskräfte nur schwer orientieren.
Genau in solchen Momenten kommt es auf die richtige Führung des Einsatzteams an. In Absprache mit Experte Chris Wolf wurde kurz über neue Vorgehensweisen gesprochen und schon bekamen die jungen Rettungshunde einen neuen Schwung und führten das Team rund um Karin Kuhn und Stefan Tucek zum Ziel.
"Unser Bestreben ist es, unsere Hunde bestmöglich auf alle denkbaren und undenkbaren Szenarien vorzubereiten. Aus diesem Grund ist uns auch der Erfahrungsaustausch mit Kollegen aus den USA sehr wichtig." freut sich Karin Kuhn, Obfrau und Ausbildungsleiterin der Rettungshunde Niederösterreich über die florierende Zusammenarbeit mit dem Diensthundeführer aus Florida.
Hand in Hand mit Polizei und Co.
Bei realen Einsätzen arbeiten die Rettungshunde Niederösterreich Hand in Hand mit anderen Hilfskräften.
„Bei Anforderung unterstützen wir gerne unter anderem die Polizei bei der Suche nach vermissten Personen“ so Stefan Tucek.
Denn gerade mit dem Spezialgebiet Mantrailing habe man laut Tucek die Möglichkeit, bereits zu Beginn einer Suche eine Richtung vorzugeben, wo bzw. in welche Richtung sich die vermisste Person bewegt hat.
Sponsoren und Paten als finanzielle Retter
Die Zusammenarbeit mit der Polizei möchte man weiter intensivieren, daher entsteht bei der Alarmierung der Rettungshunde auch kein finanzieller Aufwand.
Und das, obwohl die Deckung der laufenden Kosten immer schwieriger wird.
„Unsere Hundeführer sind alle freiwillig und unentgeltlich. Die laufenden Kosten für den Betrieb werden durch Sponsoren und Spenden oder Patenschaften für Rettungshunde gedeckt.“ so Tucek, der ebenfalls für den Zivilschutzverband Niederösterreich tätig ist.
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