Welche Hunderassen sind als Blindenführhunde geeignet

Welche Hunderassen sind als Blindenführhunde geeignet

Der Blindenführhund ist für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen, die Hunde mögen, ein vierbeiniger, pelziger Freund und gleichzeitig ein hochwertiges Hilfsmittel. Als Blindenführhunde werden nur wesensfeste, friedfertige, nervenstarke, intelligente und belastbare Hunde mit einem nicht so ein hohen Aggressionspotiential ausgebildet.

Am beliebtesten und weltweit am meisten trainiert ist für diese Aufgabe eindeutig der Labrador Retriever . Es eignen sich aber auch einige andere Rassen für diese Zwecke, so gelten zum Beispiel der Riesenschnauzer – Hovawart deutsche – schweizer weißer und der belgische Schäferhund, der Golden Retriever, der Grosspudel, der Flat Coated Retriever, der Curly Coated Retriever und der Airedale Terrier ebenfalls als gute und fähige Blindenführer. Der Labrador Retriever - Der beliebteste unter den Führhunden
Der Labrador erfüllt das Idealbild eines Führendes, indem er eine sehr angenehme Grösse aufweist, leicht zu trainieren ist und ein sehr pflegeleichtes Fell besitzt. Dieser arbeitsfreudige Hund hat einen freundlichen und lieben Charakter und ist deshalb auch für weniger Hundebegeisterte Blinde eine gute Wahl. Der Labrador wird sehr schnell als Familienmitglied aufgenommen und erfreut durch seinen Gehorsam und den Willen seinem Menschen zu gefallen. Die einzige negative Eigenschaft, die die Ausbildung des Labradors erheblich erschwert ist seine Verfressenheit. So muss besonders auf das Gewicht dieser Rasse geachtet werden, da Labradore dazu neigen alles zu fressen und dadurch schnell zu zu nehmen. Gerade blinde Menschen haben nicht so eine starke Kontrolle, wenn sie den Hund einmal frei laufen lassen und deshalb ist es umso wichtiger diese Hunde korrekt zu erziehen.
Der Grosspudel - Der Allergikerfreundliche Führhund:
Da der Grosspudel keine Haare verliert, ist er besonders für Menschen mit einer Allergie gegen Hundehaare gut geeignet. Leider hat dieses Hundefell aber nicht nur Vorteile: Da die Hundehaare nicht von alleine ausfallen, muss regelmässig ein Hundefrisör aufgesucht werden, sofern der Blinde die aufwendige Pflege des Felles nicht selber durchführen kann. Diese Pflege ist ziemlich teuer und braucht Zeit, was nicht jeder sich leisten kann oder will. Der Grosspudel ist in der Körpergrösse ideal und sowohl ein lernwilliger als auch verspielter Hund. Im Vergleich zum Labrador stellt er etwas höhere Anforderungen an die Aktivität des Hundehalters. Der Deutsche oder Belgische Schäferhund - Ein intelligenter Helfer:
Der Schäferhund gilt als der beste Hund in Punkten wie Intelligenz, Führigkeit und Arbeitsbereitschaft, weshalb er natürlich auch in diesem Bereich sehr gefragt ist. Vom Wesen her ist er sehr klug und treu. Da er sehr menschenbezogen ist, braucht er bei der Übergabe an seinen Menschen eine Zeit, bis sich die Vertrautheit der Beziehung festig, ist dies aber dann soweit, lässt der Schäferhund seinen blinden Menschen nie mehr im Stich. Der Schäferhund ist allerdings mit seinem langen Fell nicht der pflegeleichteste und durch seinen starken Charakter auch nichts für totale Hundeanfänger geeignet. Die belgischen Schäferhunde mit ihrem weissen Fell sind zudem noch pflegeintensiver, da man jeden Dreckspritzer auf dem Hundefell sofort sieht, was für den Sehbehinderten natürlich schwierig ist.
Der Airedale Terrier - Ein Führhund für Allergiker:
Der Airedale Terrier ist kein Blindenführhund für Anfänger. Er ist sehr mutig und unerschrocken, braucht aber eine sehr konsequente und klare Erziehung von Anfang an. Oft hat dieser Hund auch seinen eigenen Kopf und braucht deshalb einen erfahrenen Besitzer, der ihn auch dann noch im Griff hat. Dafür ist der Airedale Terrier sehr kinderfreundlich und belastbar und bringt seinen Führer überall hin wo er hin möchte. Sein Fell ist wie das des Grosspudels sehr gut für allergische Menschen geeignet, da es nicht haart, braucht aber intensive Pflege, die ein Blinder eventuell von einem Hundefrisör machen lassen muss. Der Golden Retriever - Der gemütliche Führhund:
Der Golden Retriever ist ein sehr gutmütiger, intelligenter Hund, der vor allem durch seine gelassene, ruhige Art auffällt. Auch mit fremden Menschen und anderen Hunden verträgt sich der Goldie sehr gut. Diese Hunderasse wird sehr oft an ältere sehbehinderte oder blinde Personen abgegeben, weil er sehr anpassungsfähig und von Natur aus gemütlich ist. Das lange Fell des Golden Retrievers benötigt zwar ein bisschen Pflege, diese kann aber vom Besitzer selbst ausgeführt werden, da mehr als das Bürsten des Felles meistens nicht anfällt.
Der Flat Coated und der Curly Coated Retriever - Der Führhunf mit Temperament: Dieser apportierfreudige Hund ist sehr lernwillig, aber auch temperamentvoll. Trotzdem besitzen diese beiden Hunderassen ein sehr sanftes Wesen und sind freundlich, brauchen aber ausreichend Beschäftigung, da sie ansonsten sehr übermütig werden können. Das Fell der beiden Retriever Rassen braucht nicht übermässig viel Pflege, weshalb es die meisten Blinden zuhause selber erledigen können.

Die Schulterhöhe der Blindenführhunde sollte zwischen 50 – 65 cm betragen. Das Alter dieser Hunde beträgt zwischen 13 – 15 Jahren.
Ihre Diesnstzeit als Blindenführhund dauert nur ca. 7 Jahre. Danach gehen sie in Pension, bei anderen Familien, oder Singles1.

Da die Blindenführhunde ein Leben lang eine relativ sehr hohe stressreiche Arbeit haben, ist man der Meinung, dass diese Hunde nicht so alt werden, wie ihre ArtgenossInnen, die als gewöhnliche Haus und Freizeithunde ihr Leben führen dürfen. Aber dem ist nicht so, wenn ein Blindenführhund trotz seiner sehr wichtigen Arbeit artgerecht gehalten wird, damit meine ich, dass der Hund nicht nur als Hilfsmittel, sondern auch als Partner und treuer Begleiter angesehen wird. Denn nur so kann auch eine sehr gute soziale Bindung zwischen Mensch und Hund aufgebaut werden.

Der Aufbau einer gegenseitigen Vertrauensbasis ist besonders wichtig im ersten Jahr des Gespanns. Das ist die wichtigste Voraussetzung für ein gut funktionierendes Führgespann. Gelingt der Bindungsaufbau in dieser Zeit nicht, bleiben Mensch und Blindenführhund häufig unsicher. Es bleibt auch später wichtig, engen Kontakt zu den Tieren zu halten, um die Bindung zu gewährleisten. Bei Paaren, in denen ein Partner sehend ist, kann es vorkommen, dass die Hunde eine intensivere Beziehung zum sehenden Menschen aufbauen, wenn dieser sich häufiger mit dem Tier beschäftigt und Spiele wahrnimmt, die Blinden nicht möglich sind.

Ein Blindenführhund sucht wunschgemäß Türen, Treppen, Zebrastreifen, Telefonzellen, Briefkästen, freie Sitzplätze (z.B. in Bus oder Bahn) und vieles mehr. Er zeigt das Gefundene an, indem er davor stehen bleibt.

Blindenführhunde sind in der Lage, blinde und sehbehinderte Menschen sicher durch Orte zu führen, indem sie Hindernissen wie Straßenschildern, parkenden Autos, Fußgängern usw. ausweichen und Straßenbegrenzungen, Treppen, Türen, Fußgängerstreifen anzeigen. Ein gut ausgebildeter Blindenführhund umgeht jegliche Art von Hindernissen oder zeigt diese an, indem er stehen bleibt.

Für ein gut ausgebildetes Führgespann sind geparkte Autos, Laternenpfähle, Fahrradfahrer etc. daher kein Problem. Zu den Hindernissen, auf die ein Führhund reagieren muss, gehören auch Bodenhindernisse wie Pfützen oder Schlaglöcher und Höhenhindernisse wie herabhängende Äste oder Schilder, d. h. der Hund muss auch Hindernisse anzeigen und umgehen, die für ihn selbst keine sind. Im Fall einer drohenden Gefahr etwa im Straßenverkehr muss der Führhund in der Lage sein, einen Befehl ausnahmsweise zu verweigern (intelligenter Ungehorsam).

Ein ausgebildeter Führhund beherrscht etwa 40 Hörzeichen, bei entsprechendem Training kann er aber noch wesentlich mehr (bis zu 400) erlernen. Damit diese Fähigkeiten nicht verloren gehen, sind ihre Besitzer angehalten, sich intensiv mit ihrem Hund zu beschäftigen und die Kommandos regelmäßig zu trainieren.

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