Barockfestival St. Pölten: Die Zeichen stehen auf Liebe
Das Motto des heurigen Barockfestivals St. Pölten ist "All about Love".
ST. PÖLTEN (pa). Der Name ist Programm: Die Barockstadt St. Pölten steht von 9. bis 23. Juni wieder ganz im Zeichen des Barockfestivals. Bereits zum 13. Mal treffen dabei international gefeierte Stars auf einheimische Größen.
Caroline Berchotteau, die künstlerische Leiterin des Barockfestivals St. Pölten, erklärt, worauf heuer besonderes Augenmerk gelegt wurde: "An erster Stelle steht immer die Qualität und die Originalität der ausgewählten Projekte. Wie jedes Jahr, bemühen wir uns um eine interessante Mischung von international bekannten Musikern, wie etwa Marco Beasley oder Jonathan Dunford, aber auch um die Präsentation von Rising-Stars wie Rosemary Standley oder die talentierten jungen Sänger der capella solis splendor. Ein ehrliches Anliegen ist für uns auch das Erreichen junger Zielgruppen – Barock ist sozusagen nichts Altbackenes. Deshalb ist es uns auch wichtig, den Spagat in die Gegenwart zu schaffen, die Rolle der „alten Musik“ im Heute zu vermitteln, ihren Beitrag als Quelle für zeitgenössische Kunst, wie sie uns heuer etwa in den Kompositionen von Lee Santana, in Gestalt der Mitwirkung von Star-Jazz Saxofonist Gavino Murgia, der Bach Bearbeitung von Martin Ptak oder den Beitrag von Puppenspieler Christoph Bochdansky entgegentritt, bewusst zu machen.
Alles dreht sich um die Liebe
Doch warum steht heuer alles im Zeichen der Liebe?
"Beim Motto „All about Love“ ist im wahrsten Sinne der Titel Programm. Es geht um die die Verführung als Essenz der barocken Kunst; um himmlische und irdische, um menschliche und göttliche Liebe; um Leidenschaft, Freude; um Liebe als Inspirationsquelle – kurzum, um Liebe in all ihren Facetten und als Spielwiese für künstlerische Ausdrucksformen ", so Berchotteau.
Haben Sie spezielle Erinnerungen an die letzten Jahre des Barockfestivals?
"Eigentlich ist jedes Jahr ein neues Abenteuer, sei es musikalisch, oder auch in menschlicher Hinsicht. Wir begleiten die Künstler und ihre Projekte im Grunde genommen das ganze Jahr über – sie sind die Bausteine, die beim Festival dann zu einem Ganzen zusammenwachsen. Das ist ein extrem spannender Prozess aus Energie, Begeisterung, Hingabe und vielen fruchtbaren Begegnungen – das Ergebnis daraus kann man zwei Wochen erleben", macht Berchotteau neugierig.
Spannendes Programm
Eröffnet wird das Festival in der Franziskanerkirche von dem international renommierte Vokalensemble Cantar Lontano und den sardischen Jazzsaxofonisten Gavino Murgia unter der Leitung von Marco Mencoboni. Unter dem Titel „Officium Divinum“ entsteht Jan Garbareks legendäres Crossover-Projekt „Officium“ aus dem Jahr 1994 neu – für alle Fans ein Muss.
Weiter geht es am 15. Juni mit der franko-amerikanische Folk-Sängerin Rosemary Standley, aufstrebender Star der europäischen Musikszene, die in der ehemaligen Synagoge das Barockrepertoire mit „Love I Obey“ in genialer Weise aufgreift.
Ein weiteres Highlight erwartet die Besucher am 16. Juni mit dem österreichischen Ensemble Capella Splendor Solis unter der Leitung von Josef Stolz „im Labor der Liebe“. Für Regie und Schauspiel hat das Ensemble den St. Pöltner Publikumsliebling des Landestheaters Helmut Wiesinger gewinnen können.
Am 19. Juni gibt der St. Pöltner Flötist Ronald Bergmayr in der ehemaligen Synagoge ein „Concerto D’Europa. Mit Flötist Stefano Bet, Gambistin Maddalena Del Gobbo und Cembalistin Chiara Massini wird er irdische und himmlische Liebe zelebrieren.
Am 21. Juni steht ein spannendes Projekt auf dem Programm: Puppenspieler Christoph Bochdansky erweckt zur Musik von Bach, dargebracht von Martin Ptak, seine fantastischen Figuren zum Leben.
Krönender Abschluss
Tags darauf laden Gamben und Laute zu „Les Surprises de l’Amour“, also zu den Überraschungen der Liebe. Die Stargambisten Sylvia Abramovics und Jonathan Dunford treffen auf den US-amerikanischen Lautenisten und Komponisten Lee Santana.
Zum Schluss steht dann alles im Zeichen des 20-jährigen Jubiläums von Private Musicke unter Pierre Pitzl. Für diesen besonderen Anlass hat Pitzl zwei weltberühmte Sänger eingeladen: die wunderbare spanische Sopranistin Raquel Andueza und den fantastischen Tenor Marco Beasley.
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