Betrugsversuch mit Hund

- Die zwei Damen bekamen die Adresse angeblich vom Magistrat.
- Foto: Cornelia Süss
- hochgeladen von Bianca Werilly
"Vorsicht ist besser als Nachsicht" - dachte eine St. Pöltnerin, als zwei Fremde vor ihrer Tür standen.
ST. PÖLTEN. In der Landeshauptstadt kam es zu folgendem Vorfall: Zwei Damen klingelten an die Tür einer St. Pöltnerin. Eine von ihnen hielt einen Hund in den Händen und meinte, sie hätte das Haustier der Dame gefunden. Die hatte ihren Hund jedoch in der Wohnung sitzen. Angeblich wurde die Adresse sowie der Name der vermeintlichen Besitzerin vom Magistrat weiter geben. Der St. Pöltnerin war die Situation suspekt, vor allem als die zwei Besucherinnen nach einem Telefonat meinten, sie hätten nun die richtige Besitzerin gefunden.
So mancher ist bereits vorsichtig geworden, vor allem nach all den Geschehnissen der letzten Zeit. Das Vertrauen in die Menschheit scheint zu Schwinden. Daher ist es nachvollziehbar, dass die St. Pöltnerin skeptisch über diesen Besuch ist. Zumal es sich nicht um ihren Hund handelte und die Frage im Raum steht, weshalb das Magistrat ihre Daten an Dritte weiter gegeben haben soll.
Kann man von einem versuchten Betrug ausgehen, oder handelte es sich hier wirklich nur um zwei Tierliebe Menschen die soziales Engagement bewiesen?
Direkt an Polizei wenden
"Der städtischen Veterinärabteilung ist der Vorfall nicht gemeldet worden, somit nicht bekannt. Generell werden vom Magistrat keine Daten rausgegeben beziehungsweise Privatleute beauftragt Hunde zurückzubringen. Diese Art des Betruges sollte unbedingt direkt bei der Polizei gemeldet werden", so Astrid Haberleitner aus der Veterinarverwaltung St. Pölten.
Laut Landespolizeidirektion ist kein Betrugsfall dieser Art bekannt. Dennoch wird erinnert: "Wenn man glaubt, Opfer einer Betrugsmasche geworden zu sein, sollte man dies unbedingt der Polizei melden", so Johann Baumschlager, Pressesprecher der Landespolizeidirektion.
Guter Wille
"Wenn es keine Betrugsmasche war, bin ich froh darüber, dass sich die beiden darum kümmerten, den Hund zurück zu bringen", so die St. Pöltnerin. Der vermeintliche Besitzer war bestimmt froh, sollte das Ganze doch ein Happy End gefunden haben.
Zur Sache
Die normale Vorgehensweise ist wie folgt: Finder meldet seinen „Tierfund“ - am häufigsten beim Tierheim direkt oder bei der Polizei (beim Magistrat eher selten). Der Fundhund wird ins Tierheim gebracht/vom Tierheim geholt. Dort wird nach einem Microchip gesucht, dieser abgelesen und nach einer Registrierung gesucht (amtliche Datenbank- Magistrat und Tierheim haben einen Zugang). Falls der Hund korrekt registriert ist, wird der Besitzer kontaktiert und er kann gegen Gebühr (Einsatz und Unterbringung) den Hund im Tierheim abholen. Falls nicht registriert, wird der Hund auf der Seite http://www.tiersuche.noe.gv.at/ veröffentlicht und gewartet, ob sich ein Besitzer meldet. Wenn nicht wird er nach einem Monat vergeben.
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