Pride-Parade
St. Pölten erstrahlte für einen Tag in Regenbogenfarben

- Heiratsantrag bei der Pride in St. Pölten 2025
- Foto: Katharina Schrefl
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Am Samstag (24. Mai 2025) zog die Regenbogen-Parade zum vierten Mal durch Sankt Pölten. Dabei setzten 2.000 Menschen ein Zeichen für Sichtbarkeit, Solidarität und Zivilcourage. Denn so bunt und lustig wie der bunte Umzug von weitem aussieht, so wichtig ist das Anliegen der Pride.
ST. PÖLTEN. Unter dem Motto „Support, Solidarität und Zivilcourage“ riefen die Veranstalter:innen des Vereins ST. PRIDE dazu auf, laut zu sein – gegen Hass, Diskriminierung und Rückschritt.

- Die ehrenamtlichen Helfer:innen bei der St. Pride 2025
- Foto: Katie-Aileen Dempsey
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„PRIDE ist mehr als ein Fest – sie ist und bleibt eine politische Demonstration“, betont Tris Endl, Obmensch-Stellvertretung des Vereins ST. PRIDE. Und zieht ein emotionales Fazit: „Es ist jedes Jahr ein sehr verbindendes, beflügelndes und bestärkendes Erlebnis – für uns als Organisator:innen, und hoffentlich auch für die Teilnehmer:innen. Dieses Jahr war besonders deutlich: Wir sind viele. Und wir stehen solidarisch füreinander ein.“

- Tris Endl, Obmensch-Stellvertretung des Vereins ST. PRIDE
- Foto: Katharina Schrefl
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Nach der Parade fand am Domplatz eine große Abschlusskundgebung mit Redebeiträgen, Infoständen, Drag-Performances und Live-Musik statt. Abgerundet wurde der Tag mit dem offiziellen After-PRIDE Clubbing im Cinema Paradiso.
Die Pride als politische Demonstration
Trotz aller Freude über den Erfolg bleibt auch in diesem Jahr ein ernster Nachklang nach der Pride. „So sehr wir an diesem Tag uns und queere Sichtbarkeit feiern – die Pride ist und bleibt in ihrem Kern eine politische Demonstration“, so Endl weiter. „Wir demonstrieren für die Rechte von LGBTIQA+-Personen – für ein Leben ohne Angst, ohne Diskriminierung, ohne Gewalt.“

- Der Rathausplatz in Regenbogenfarben getaucht
- Foto: Katharina Schrefl
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Der Verein ST. PRIDE macht deutlich: Worte allein reichen nicht. Im März 2025 sorgte eine Serie brutaler Übergriffe, gezielt gegen queere Menschen in Österreich, für Entsetzen. Die Ereignisse verdeutlichen erneut, wie dringend umfassende Maßnahmen gegen Hassverbrechen an queeren Menschen notwendig sind.
Forderungen an die Politik
Der Regierung wurde nun ein von 30 LGBTIQA+ Organisationen ausgearbeitetes Positionspapier mit Forderungen der LGBTIQA+ Community zum Nationalen Aktionsplan gegen Hate Crime vorgelegt. “Hass gegen queere Menschen ist keine Meinung – es ist ein Angriff auf Menschenrechte und Demokratie. Jetzt liegt es an der Politik, diesen Aktionsplan nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern aktiv gemeinsam mit der LGBTIQA+ Community umzusetzen”, stellt Tris Endl klar.

- Foto: Katharina Schrefl
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Auch in Niederösterreich braucht es konkrete politische Schritte, ergänzt Oskar Beneder, Obmensch von ST. PRIDE: „Ein Verbot von Konversionstherapien, der Schutz intergeschlechtlicher Kinder vor nicht notwendigen Operationen, sowie eine bessere medizinische und psychologische Versorgung für trans und HIV-positive Menschen* in Niederösterreich - das sind zentrale Anliegen, die es jetzt umzusetzen gilt.“

- Foto: Katharina Schrefl
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Außerdem fordert der Verein queere Bildung als fixen Bestandteil in jeder Schule. „Nur so schaffen wir langfristig Verständnis, Empathie und ein respektvolles Miteinander“, so Beneder.
Was "LGBTIQA" bedeutet
LGBTIQA ist eine Abkürzung für verschiedene sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten:
L – Lesbisch
G – Schwul (Gay)
B – Bisexuell
T – Trans* (Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt)
I – Intergeschlechtlich (Menschen mit körperlichen Merkmalen beider Geschlechter)
Q – Queer (Sammelbegriff für alle, die von der gesellschaftlichen Norm abweichen)
A – Asexuell oder aromantisch (Menschen, die keine oder nur selten sexuelle bzw. romantische Anziehung empfinden)
Die Abkürzung steht für Vielfalt und Sichtbarkeit von Menschen jenseits der klassischen Geschlechter- und Liebesvorstellungen.
Die Fotos von der Pride in St. Pölten findest du unterhalb.
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