Der Untergang beim Übergang
Eine St. Pöltnerin schreit auf: Die Fußgänger-Ampel beim Traisenpark sei nur was für Dauerläufer. Speedy Gonzales, bekanntermaßen die „schnellste Maus von Mexiko“, könnt‘s schaffen: Die Rede ist vom Überqueren einer Fußgängerampel im Bereich des St. Pöltner Traisenparks. Für KundInnen der Shopping-Meile ist die Zehn-Sekunden-Grünphase ein Witz, die städtische Verkehrsabteilung ortet keinen Handlungsbedarf ...
ST. PÖLTEN (HL). „Wieder einmal war ich mit meiner Tochter auf Einkaufs-Tour. Das Auto parkten wir auf dem Platz vorm Traisencenter, genüsslich drehten wir unsere Runden von einem Geschäft zum anderen. Dann jedoch die Herausforderung: Eine Fußgänger-Ampel, welche wohl nur für Sprinter geeignet ist.“ Gabriele B. (vollständiger Name der Redaktion bekannt) ist außer sich: Wird das Überqueren der stark frequentierten Straße doch ein ums andere Mal zum Spießrutenlauf.
„Angesichts der Grünphase von gefühlten sieben Sekunden sind wir nicht gelaufen, sondern gerannt, um noch rüberzukommen. Wir haben’s geschafft, eine ältere Dame hatte weniger Glück. Die konnte gerade mal die Hälfte der ‘Wegstrecke‘ zurücklegen“, ärgert sich B. – und stellt die Gretchenfrage: „Wem fällt ein derartiger Schwachsinn ein, eine Ampel vor einem Einkaufscenter so kurz zu schalten?“
Schnelligkeit Grundvoraussetzung:
Diese Frage ist schnell beantwortet: Erwähnter „Schwachsinn“ geht aufs Konto der St. Pöltner Verkehrsabteilung, die sich der Korrektheit der Ampelschaltung jedoch sicher zu sein scheint. „Die Grünphase für den Schutzweg über die Adolf Schärf-Straße weist eine Grünzeit von zehn Sekunden auf, davon vier Sekunden Grünblinken. Für einen durchschnittlichen Fußgänger muss das zu schaffen sein, eine gewisse Schnelligkeit vorausgesetzt“, heißt es aus dem Verkehrsamt. Zudem diene die Fahrbahn-Überquerung nicht zum Bummeln oder Shoppen, eine Grünzeit-Änderung dieser Ampel würde zu einer Störung der Schärf-Straßen-Ampelkette führen. Zum Abschluss gab’s noch ein Motto mit auf den Weg: „Verkehr erfordert ein Miteinander – und das von allen.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.