Exotischer Stangentanz – Pole Dance im Porträt
Entgegen dem Vorurteil verbindet Pole Dance nichts mit Strippen. Im Gegenteil - es ist ein Ganzkörpertraining.
ST. PÖLTEN. Die Haut an den Innenschenkeln spannt und die Frage, wieso man kurz zuvor noch einen Kuchen gegessen hat, quält einen deutlich. Dennoch ist es ein tolles Gefühl, zu erkennen, wie viel Kraft in einem schlummert. Sportjunkies sind wir von den Bezirksblättern gewiss keine.
Aber für diese Art der Körperkultur konnten wir uns motivieren, weil dies nichts mit gewöhnlichem Sport zu tun hat. Christine Gigl und Bettina Weidenauer, Inhaberinnen des Passion4Pole-Studios, leiten den Kurs. Ein Blick durch die Runde der Teilnehmer zeigt, dass Alter und Aussehen keine wichtige Rolle spielen. Schnell legt sich die Anspannung und wir zupfen nicht mehr an unserem knappen Outfit herum.
Ran an die Stange
Gestartet wird mit einfachen Übungen, sogenannten Spins. Der rechte Fuß hakt sich bei der Stange ein, man nimmt Schwung und dreht sich um die Pole (Stange) herum. Wir fühlen uns wie Feuerwehrmänner - daher sicher auch der Name "Fireman-Spin". Bald heißt es: "Wir üben jetzt mal was Schweres." Komplette Gesichtsentgleisung. Wir sollen uns auf die Stange setzen. Sprich, wir umschlingen mit den Beinen das kühle Metall und halten uns mit einer Hand fest. Die Füße sind übereinander gekreuzt. "Ist doch nicht schwer", denkt man sich. Aber das war auch noch lange nicht alles. Ein Fuß wird ausgestreckt, einer bleibt bei der Stange, während wir uns zurückfallen lassen.
"Wir fliegen", denken wir uns. Das Blut schießt in den Kopf und Chaos breitet sich aus. Wir wissen nicht mehr, wo links oder rechts ist. Totalausfall im Gehirn. Doch dann schließen wir die Augen. Die Hände werden nach hinten gestreckt. Hätten wir noch vor ein paar Stunden gedacht, dass wir hier an der Stange hängen werden? Wir wissen nicht, wie lange wir in dieser Position verharren. Auch wenn der ganze Körper unter Anspannung steht, berauscht einen die Musik im Hintergrund, durchzuhalten und den Moment auszukosten. Christine hilft uns wieder zurück in eine sitzende Position. Die Bauchmuskeln, von denen wir dachten, sie wären nicht vorhanden, machen sich dabei bemerkbar.
Für eine Choreografie wäre dies unter anderem eine kurze Kombination. "Choreografie?", fragen wir mit großen Augen. Schnell wird uns erklärt, dass es nicht nur Kurse gibt, um neue Tricks zu lernen, sondern auch Einheiten, wo man eine komplette Choreografie probt. In unseren Köpfen schwingen wir uns bereits zum Sommerhit "Despacito" an die Stange.
Hallo schmerzende Muskeln
Am darauffolgenden Morgen ist der Muskelkater in den Beinen zu spüren. Auch die Haut an den Innenschenkeln spannt leicht. Noch immer sind wir im Tanz-Fieber, vor allem, da uns gezeigt wurde, welche Figuren und Spins uns noch erwarten. Das Gute ist - durch Pole Dance erreicht man einen Muskelaufbau, das heißt, es ist nicht zwingend notwendig, daneben noch ins Fitnessstudio zu gehen.
Zur Sache
Passion4Pole: Die nächste kostenlose Schnupperstunde findet am 6. September von 18 Uhr 30 bis 19 Uhr 30 statt. Anmeldungen und weitere Informationen unter www.passion4pole.at
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