Landesgericht St. Pölten
Facebook-Freund mit Nacktfotos erpresst
Obwohl sie sich nur über Facebook kennen, landeten eine 19-jährige St. Pöltnerin als Angeklagte, eine 23-jährige Beitragstäterin und ein 24-Jähriger als Opfer gemeinsam vor Richter Markus Grünberger, der die beiden Frauen wegen Erpressung zu je sechs Monaten bedingter Haft verurteilte (nicht rechtskräftig).
ST. PÖLTEN (ip). Kurz nachdem der 24-Jährige seinen Facebook-Kontakt mit der Beitragstäterin aufgenommen hatte, „beglückte“ er sie mit Fotos und Video, die ihn nackt bzw. masturbierend zeigten. Die 19-Jährige, ihrerseits eine der zahlreichen Facebook-Freunde, entdeckte die heiklen Dokumente und forderte von dem Nackedei Geld. Andernfalls, so drohte sie, würde sie die Bilder einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren. Geschockt bezahlte das Opfer zunächst 100, dann nochmals 500 Euro, bevor es sich in seiner Not an seinen Vater wandte, der mit ihm vergangenen Herbst Anzeige bei der Polizei erstattete.
Auf Anraten von Verteidiger Josef Gallauner übergab die 19-Jährige noch während des Prozesses am Landesgericht St. Pölten einen Teilbetrag zur Schadensgutmachung an den 24-Jährigen, was neben ihrem umfassenden Geständnis und ihrer bisherigen Unbescholtenheit als strafmildernd gewertet wurde. Die Beitragstäterin fasste ihre Strafe aus, da sie bereits mit einer Diversion vorbelastet war. Beide Frauen müssen nun noch den restlichen Betrag in Höhe von 550 Euro dem Opfer zukommen lassen.
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