Flüchtling Ali passt nicht ins Bild

Abdi Aden Ali floh vor der Terrorgruppe Al-Shabaab aus Somalia. In Österreich lernte er Deutsch und setzte sich neue Ziele. | Foto: privat
  • Abdi Aden Ali floh vor der Terrorgruppe Al-Shabaab aus Somalia. In Österreich lernte er Deutsch und setzte sich neue Ziele.
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ST. PÖLTEN (jg). Informationen über die Zahl von Flüchtlingen in den heimischen Gemeinden erhielt man unter der ehemaligen Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger nur sehr schwer. Seitdem Maurice Androsch für das Asylwesen in Niederösterreich zuständig ist, hat sich die Herausgabe von Informationen geringfügig verbessert. Früher wurden partout keine Daten bekanntgegeben – zum einen, um keine Streitigkeiten und Neiddebatten zwischen Gemeinden zu schüren.
Zum anderen sollten Berichte über Zahlen keine Ängste in der Bevölkerung hervorrufen. Heute teilt man zumindest mit, dass 40 Prozent der Gemeinden im Bezirk St. Pölten Asylwerber aufgenommen haben. Und auch positive Beispiele wie die Gemeinden Eichgraben und Frankenfels, in denen das Zusammenleben von Bevölkerung und Flüchtlingen gut funktioniert, werden genannt.

Angst, Neid und Kriminalität

Diese Beispiele finden in vielen Medien nur wenig Berücksichtigung. Häufiger geht es um Probleme und Ablehnung. Ebenso verhält es sich bei einzelnen Asylwerbern, über die vorrangig in Verbindung mit Kriminalität berichtet wird – es ist ein Bild, in das Abdi Aden Ali so gar nicht passt.
Weil er nicht für die Terrorgruppe Al-Shabaab kämpfen wollte, floh Ali 2013 als 17-Jähriger ohne Familie aus Somalia. "Ich wäre sonst verhaftet oder erschossen worden. Die können machen, was sie wollen", sagt er im Gespräch mit den Bezirksblättern. Über Italien kam er nach Österreich. Hier wohnte er in einem Haus mit 40 Asylwerbern.
"Ich konnte nur essen und schlafen", sagt er über die ersten Monate. Zudem hätten ihm die niedrigen Temperaturen – "ich musste zwei Jacken tragen" – und die Sprachbarriere Probleme bereitet. "Ich musste 6 Monate warten, bis ich überhaupt einen Deutschkurs machen durfte. Wenn man die Sprache kann, kann man sich besser begegnen und hat bessere Chancen".

Dankbar für Schutz und Hilfe

Ali ergriff die Initiative, lernte Deutsch und gilt heute als subsidiär Schutzberechtigter. Dafür ist er dankbar, er klingt zufrieden und lacht heute nach Sätzen immer wieder mal kurz auf, wenn man sich mit ihm unterhält. In Österreich bekam er mit der Sicherheit auch neue Perspektiven: "Mein großes Ziel ist es, eines Tages Politiker zu werden", sagt er. "Aber jetzt ist es noch nicht sicher, ob in Österreich oder in Somalia."

Fest der Begegnung

Abdi Aden Ali gastiert am 12. Juni ab 19 Uhr im Rahmen des Fests der Begegnung im Cinema Paradiso, um nach dem Film "Perperik" unter anderem mit Armin Haiderer und Mirsada Zupani zu diskutieren.

Nähere Infos auf festderbegegnung.dsp.at

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