Für Volksschüler oft kein Platz im Bus
Christian Kain ist verärgert: Sein Sohn Manuel wurde schon mehrmals nicht vom Schulbus mitgenommen.
ST. PÖLTEN. Der 9-jährige Manuel macht sich auf den Weg in die Volksschule Viehofen. Erst fährt er mit dem LUP der Linie zwei, um an eine Station der Linie acht zu gelangen. Von dort geht es üblicherweise weiter zur Schule.
Doch diesmal läuft es nicht ab wie gewohnt. Manuel und weitere Kinder bekommen "Der Bus ist voll" zu hören. Der 9-jährige zückt sein Handy, um seine Mama anzurufen. Diese kommt und bringt ihn dann in die Schule, natürlich zu spät.
Dieses Szenario spielte sich laut Papa Christian Kain schon mehrmals ab. Diesmal hat es ihm gereicht. Nachdem das Magistrat ihm erklärt, dass man hierfür nicht zuständig ist, wendete er sich an die Bezirksblätter.
Handyverbot aufgehoben
Was die Kinder in so einer Situation ohne Handy machen würden, ist fraglich. "Nachdem der Nachbarsbub das erste mal stehen gelassen worden ist, haben wir Manuel ein Handy gekauft." In der Volksschule Viehofen herrscht grundsätzlich ein Handyverbot. "Die Buskinder sind die einzigen, die ein Handy haben dürfen", sagt Direktorin Melanie Scholz.
Druck bei Zuständigen
Da Christian Kain selbst Buschauffeuer ist, verärgert ihn die Situation besonders. "Ich weiß wo die gesetzliche Grundlage ist. Volksschulkinder muss man immer mitnehmen", meint er.
Die Bezirksblätter fragten bei den vermeintlich Zuständigen nach. Laut Vizebürgermeister Franz Gunacker fällt das Problem nicht in die Belange der Stadt. "Der Chauffeur alleine entscheidet, ob er jemanden mitnimmt. Die Stadt hat damit überhaupt nichts zu tun." Gunacker verweist uns an die ÖBB. ÖBB-Pressesprecher Christopher Seif: "Der ÖBB-Postbus fährt hier im Auftrag des VOR Verkehrsverbundes. Nur dieser kann hier Maßnahmen setzen." Wir wenden uns also an VOR-Sprecher Georg Huemer. Eine Antwort wird versprochen.
Lösung gefunden
Nach diesem Spiel nach dem Motto "Wir waren's nicht", schien eine Lösung unrealistisch. Doch schon am darauffolgenden Tag zeigte der Druck seitens der Bezirksblätter Wirkung. "Nachdem ich massiv mit der ÖBB gesprochen habe, hat VOR das Problem in die Hand genommen", verständigt uns Vizebürgermeister Gunacker.
Vergangenen Freitag wurde beschlossen, dass der Kurs 107 der Regionalbuslinie 1530 die betroffene Haltestelle nun zusätzlich anfährt. Er nimmt die von der LUP-Linie zwei umsteigenden Schüler auf und befördert sie bis zur Volksschule Viehofen.
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