Gewalt in der Familie: Frau fordert 4.000 Euro Schmerzensgeld
Verteidigerin verweist vor Gericht auf Widersprüche. Der Prozess wurde vertagt.
ST. PÖLTEN (ip). 4.000 Euro für physische und psychische Schmerzen fordert eine Kosovarin von ihrem Noch-Ehemann. Der 39-Jährige aus dem Raum St. Pölten soll gegenüber seiner Frau zwischen 2012 und 2015 immer wieder gewalttätig geworden sein.
„Er ist niemals gewalttätig gegen seine Frau gewesen“, erklärte Verteidigerin Andrea Schmidt schon zu Beginn des Prozesses. Es habe oft Streitereien gegeben, daher habe der Beschuldigte auch die Scheidung eingereicht. Erst als die Frau das entsprechende Schreiben in der Hand hielt, habe sie Anzeige wegen fortgesetzter Gewaltausübung gegen ihren Ehemann erstattet.
Schmidt betonte, dass es in den Aussagen der Frau zahlreiche Widersprüche gebe. So habe sie etwa von einer Gewaltattacke ihres Mannes gesprochen, wo dieser vorübergehend im Rollstuhl saß und körperlich zu den Behauptungen der Frau gar nicht in der Lage gewesen sei. Darüber hinaus habe sie während all der Jahre nie jemanden um Hilfe gebeten. Nicht zuletzt gebe es weder Bilder von möglichen Verletzungen, noch Zeugen, die derartige Vorfälle beobachtet hätten.
Das Beweisverfahren, in dem unter anderem die Frau in einer kontradiktatorischen Vernehmung (in einem Nebenraum wird die Aussage auf Video aufgenommen – Anm. der Redaktion) ausführlich befragt wurde, fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zuletzt wurde der Prozess vertagt.
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