Joseph Haydn: Die Jahreszeiten
"Einen so komischen Kontrapunkt und eine so besoffene Fuge habe ich noch nie geschrieben": Vergnügt kommentierte Joseph Haydn einst die große Szene im "Herbst" seines Oratoriums "Die Jahreszeiten", in der die Landleute bei einem Weinfest nicht nur zu Dudelsackklängen das Tanzbein schwingen, sondern zuletzt auch noch ein wahres Trinkgelage feiern, das an beschwipster Ausgelassenheit kaum zu überbieten ist.
Aber nicht nur den Rebensaft feiert das ebenso monumentale wie volkstümliche Werk, sondern auch allerlei weitere Ereignisse im Jahreskreis: Das Weichen des Winters vor dem Frühling, die Arbeit des Ackermanns, Dämmerung und Sonnenaufgang, brütende Hitze und ein schreckliches Sommergewitter, die Jagd mit schmetterndem Hörnerschall, Morgennebel, klirrende Kälte und den häuslichen Fleiß an langen Abenden – alles gegossen in vielfach lautmalerische, unmittelbar verständliche Klänge im Sinne des in Rousseaus Philosophie zentralen Gedankens "Zurück zur Natur!", den der Librettist Gottfried van Swieten nach einer englischen Vorlage propagiert und der in unserer Zeit längst eine neue Dringlichkeit angenommen hat. Unter der bewährten Leitung von Heinz Ferlesch werden der Chor Ad Libitum, das Ensemble Sonare Linz und ausgesuchte SolistInnen Haydns bildhafte Musiksprache ebenso neu zum Leben erwecken wie die erhebende, mitreißende Größe der "Jahreszeiten".
Großer Saal
Sa 23. Februar 2013 19:30 Uhr
Weitere Informationen und Online-Ticket-Bestellung unter: http://www.festspielhaus.at/programm/12-13/festival-polifonica/joseph-haydn-die-jahreszeiten
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