Krieg um den Kleingarten
Geplante Kleingartensiedlung im Kreisbachtal ist Niederösterreichs Schildbürgerstreich des Monats.
WILHELMSBURG (ah). Die Grünen Niederösterreich wählen jeden Monat den sogenannten Schildbürgerstreich. Ein Projekt, das - geht es nach den Grünen - unbedingt verhindert werden sollte. Im Jänner 2017 traf diese "Ehrung" eine geplante Kleingartensiedlung im Ortsteil Kreisbach/Wilhelmsburg.
Gefährdet Naherholungsraum
Die Klubobfrau der Grünen NÖ Helga Krismer dazu: „Dieses Projekt gefährdet den Natur- und Naherholungsraum vor Ort massiv und daher ist dies für mich und die Grünen Wilhelmsburg ein Schildbürgerstreich, dass in intakter Natur mit agrarischer Nutzung Derartiges geplant ist.“
Für die Grünen NÖ bringt dieses Vorhaben ohne öffentliche Verkehrsanbindung mitten im Grünen am dortigen Standort nur Probleme, u.a. einen stark erhöhten Autoverkehr, die Verschandelung des Landschaftsbildes, aber auch vermehrten Aufwand bei der Erschließung für die Gemeinde. Auch das Thema Hochwasser werde hier zu wenig berücksichtigt, denn wichtige Hochwasserfreiflächen würden durch die geplante Kleingartensiedlung verbaut und wertvolles Grünland ginge verloren. „Hier wird Grünraum geopfert statt erweitert. Ich appelliere daher an den zuständigen Landesrat Pernkopf, sich für den Erhalt des Kreisbachtals einzusetzen und bezüglich Hochwasser einzuschreiten“, so Krismer.
Es gibt eine Raumordnung
Wilhelmsburgs Bürgermeister Rudolf Ameisbichler zu dem Vorstoß der Grünen: "Es soll dort ein Erholungsgebiet für Menschen entstehen, die sonst keinen haben. Außerdem gibt es gesetzliche Vorgaben des Landes Niederösterreich. Die Vorgaben - eine strategische Umweltprüfung, ein Hochwassergutachten und die Schaffung einer vernünftigen Verkehrsanbindung - all das ist positiv ausgefallen, deshalb steht einer Umwidmung nichts mehr im Wege."
Die Bedenken der Grünen, dass die Luftqualität durch erhöhten Verkehr im Kreisbachtal leiden würde, kommentiert Ameisbichler: "Das ist absoluter Unsinn." FPÖ Stadtparteiobmann Christian Brenner äußert sich auf die Bezirksblätter-Anfrage positiv gegenüber dem Projekt: "Der FPÖ-Klub Wilhelmsburg steht dem Vorhaben positiv gegenüber." Die Grünen Wilhelmsburg befürchten, dass es bezüglich der Kleingartensiedlung keinerlei Wertschöpfung für die Gemeinde geben werde, da sich vorwiegend Zweitwohnsitzer im Sommer ansiedeln würden.
Brenner dazu: "Wirtschaftlich gesehen ist es sehr wohl eine Wertschöpfung. Durch die Kleingartensiedlung werden Gemeindeabgaben für die Stadtgemeinde fällig, die wiederum ins Gemeindebudget fließen. Außerdem werden die zukünftigen Bewohner der Kleingartensiedlung ihre Besorgungen größtenteils in Wilhelmsburg erledigen."
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