Schnellstraße S34
Neue Petition gegen den Bau gestartet
- Familie Bekier Milchbetrieb: Auch hier geht das noch vorhandene Wasser durch den Straßenbau verloren. Die Bäuerin bangt um ihr Vieh.
- Foto: Josef Haiden
- hochgeladen von Katharina Gollner
REGION. Eine neun Kilometer lange Schnellstraße löst seit Monaten Diskussionen zwischen Projektgegnern und Befürwortern aus. Nun brachte die Iniatative "Stopp 34" rund um Romana Drexler einen Antrag in der letzten Gemeinderatssitzung ein, um das Projekt doch zu stoppen. Im Konkreten soll der Gemeinderat ein Bekenntnis zur Ablehnung des Baus der S34 abgeben und Bundesministerin Leonore Gewessler sowie Landesrat Ludwig Schleritzko auffordern, den geplanten Bau der S34 auszusetzen.
2.400 Unterschriften
Damit dies im Gemeinderat behandelt wird, wurden im Mai bereits fleißig Stimmen gesammelt. "Für den Antrag benötigten wir nur 600 Unterschriften, diese hatten wir in null komma nichts. Die Leute sind extra hingefahren um zu Unterschreiben.", so Drexler. Ingesamt wurden für den Antrag 1.500 Unterschriften beim Amt abgeben. Aber die Sammelaktion ging trotzdem noch weiter. "Schlussendlich waren es mehr als 2.400", so Drexler. Bernd Lötsch sagt: "Vom Standpunkt der Klimapolitik wären wir dringend gefordert, den weitmaschigen Straßentransport herunterzufahren, keinesfalls noch Anreize dafür zu schaffen."
Antrag abgelehnt
Doch in der letzten Gemeinderatssitzung wurde der Antrag abgelehnt. Dazu wurde unter den Parteien diskutiert. Die Grünen und Neos sind gegen den Bau. Christina Engel-Unterberger (Grüne) sagt: "Die S34 wird zu mehr Verkehr in der Stadt führen und Probleme für Tier und Mensch schaffen." Nikolaus Formanek (NEOS) erklärt: "Wir müssen vorausdenken und dürfen keine Natur zerstören. Eine Betonpiste zu bauen ist nicht die Lösung."
Die Volkspartei und SPÖ sprechen sich für den Bau aus. Einzig Gemeinderat Josef Brader von der Volkspartei ist gegen den Bau. "Als Obmann des Umweltausschusses bin ich sehr stark interessiert, dass wir die Klimaziele erreichen. Da müssen wir dagegen wirken.", so Brader. „Wir wollen ein LKW-Fahrverbot in der Stadt für all jene, die nur durchfahren müssen, den PKW-Verkehr aus St. Pölten raus verlagern, dadurch mehr Platz für Öffis haben, die Josefstraße und andere Straßenzüge grüner und sicherer für den Radverkehr machen sowie Arbeitsplätze an attraktiven Wirtschaftsstandorten schaffen. Das gelingt durch leistungsfähige Straßeninfrastruktur an St. Pölten vorbei. Die davon betroffenen Landwirte müssen aber fair entschädigt werden und ebenfalls zu fairen Preisen und möglichst ortsnahe neue Ackerflächen angeboten bekommen.“, erläuterte Klubobmann Florian Krumböck den Standpunkt der St. Pöltner Volkspartei. Seitens der FPÖ St. Pölten spricht man sich gegen eine "West-Variante" der S 34 aus und für eine "Ost-Variante". Clubobmann Klaus Otzelberger erklärt: ""Eine Umfahrung für St. Pölten ist notwendig. Die "West-Variante" der S34 braucht einen eigenen Verkehrsknoten. Bei der "Ost-Variante" könnte die S34 in den bereits bestehenden Knoten A1-S33 einmünden. Außerdem würde die Westautobahn zwischen einem eigenen Knoten A1-S34 und A1-S33 zusätzlich belastet werden "
Neue Petition gestartet
"Auch wenn unser Antrag von SPÖ und ÖVP nicht unterstützt wurde, war es dennoch ein wichtiger Abend für uns. Der Kampf für unseren Lebensraum und unsere Natur geht ab sofort in die nächste Runde - mit einer Petition an Land und Bund! ", so Romana Drexler. " Wir haben jetzt eine niederösterreichweite Petition gestartet. Nach einem Tag gab es bereits 500 Unterschriften." Bis September läuft die Petition noch. Ingesamt werden 5.000 Unterschriften benötigt. "Mein Ziel ist aber natürlich weit mehr." Auch bei der Kundgebung beim VAZ kamen bereits Leute auf sie zu und fragten wo sie gegen den Bau unterschreiben könnten, berichtet Romana Drexler. Hier geht's zur Petition.
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