Protestaktion mit 800 Bauern
ST. PÖLTEN (hh). In der Landeshauptstadt fand vor Kurzem eine von insgesamt sechs österreichweiten Demonstrationen des Bauernbundes gegen die Handelskette SPAR statt.
Vor dem Zentrallager in Spratzern fuhren mehr als 200 Traktoren auf, rund 800 Bauern demonstrierten für höhere Preise für ihre Lebensmittel und gegen eine "Aktionitis", wie Bauernvertreter kritisierten.
Angeführt wurde die Protestaktion von Bauernbund-Präsident Georg Strasser und NÖ Bauernbund-Direktor Paul Nemecek, die auch eine Resolution an SPAR übergaben. Die 200 Traktoren blockierten in einer langen Schlange das SPAR-Zentrallager in St. Pölten zwei Stunden lang. Sie rollten durch ein Spalier an Transparenten, auf denen Botschaften zu lesen waren wie "Regionalität hat ihren Preis".
"Wir fordern einen sofortigen Stopp der chronischen Aktionitis bei hochwertigen Lebensmitteln. Wir stehen heute vor der SPAR-Zentrale, weil sich SPAR trotz unserer Bemühungen im Vorfeld, nach den Verhandlungen im Milchsektor gegen die Bauernfamilien entschieden hat", so Präsident Strasser.
Ein Grund für die Protestaktion sei zudem der steigende Druck auf den Agrarmärkten in einer Zeit, in der gleichzeitig auch die Standards in der Produktion permanent nach oben geschraubt würden. Immer wieder war zu hören, dass man sich ungerecht behandelt fühle, etwa wenn ein Liter Milch im Regal deutlich billiger angeboten werde als ein Liter Mineralwasser, so einer der Demonstrationsteilnehmer.
Ein Forderungenkatalog wurde von den Bauernvertretern an SPAR-Niederösterreich-Geschäftsführer Alois Huber übergeben. Huber verwies auf laufende Verhandlungen und eine grundsätzlich gute Basis mit der Bauernschaft. Zwei Demonstranten, Leopold Endl und Bernhard Gottfried, brachten es auf den Punkt: "Wir Bauern werden leider immer wieder benachteiligt."
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