Interview
Roland Düringer über das Gestalten einer Gesellschaft

Roland Düringer sieht den Materialismus kritisch. | Foto: Ines Androsevic
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  • Roland Düringer sieht den Materialismus kritisch.
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Roland Düringer im Gespräch über Materialismus, politische Marketing-Schmähs und Bürgerdemokratie.

ST. PÖLTEN (pw). Anlässlich der NÖ-Premiere seines neuen Kabarettprogramms "Africa Twinis" war Roland Düringer in der Bühne im Hof in St. Pölten zu Gast.

BEZIRKSBLÄTTER: Wovon handelt Ihr neues Programm?
ROLAND DÜRINGER:
"Africa Twinis" ist die Geschichte einer Freundschaft zweier Männer, die sich aus den Augen verloren haben, wiederfinden und gemeinsam ein Abenteuer erleben wollen. Im Konkreten handelt es sich um ein Live-Hörspiel mit Licht. Räume und Atmosphäre werden durch Sounds erschaffen, es wird zurückhaltend gespielt, das Publikum wird nie frontal angesprochen. Vier Figuren führen einen Dialog, über den sich die Geschichte erzählt.

Stichwort St. Pölten: Sie sind stark mit der Region verbunden. In welchem "Hinterholz" waren Sie zu Hause?
In Kirchstetten, gewohnt habe ich im Ortsteil Hinterholz 19. Ich lebe noch immer im Wienerwald.

Ihre persönliche Wandlung liegt einem Experiment zugrunde?
Eigentlich war es Teil eines Entwicklungsprozesses. Aber der Selbstversuch 2012 – ein Leben ohne Handy, Auto, Fernseher, Supermärkte – mündete in einer Erkenntnis: Wenn man das alles einmal weglässt, hat man die Möglichkeit, all die Dinge wieder vernünftig zu nutzen. Das habe ich daraus gelernt. Wie ich mein Leben seitdem gestalte: Mit immer weniger immer zufriedener sein. Das spart Geld und man muss weniger arbeiten.

Warum ist es in der Gesellschaft umgekehrt? Dass Menschen immer mehr materielle Dinge besitzen wollen und der Leistungsdruck immer größer wird?
Es wird hier nie über die Ursache diskutiert, sondern nur über das Symptom: den Materialismus. Menschen befinden sich im Burnout oder in furchtbaren Lebenssituationen. Obwohl alles da ist, ändert es niemand, weil unser System so funktioniert. Wenn eine Gesellschaft so funktioniert, dass das Schadenanrichten die Normalität ist und die, die das nicht tun, belächelt werden, dann haben wir ein grundsätzliches Problem.

Politisches Thema Nr. 1 sind die Sondierungsgespräche. Wie würden Sie regieren?
Herr Kurz ist ein Marketing-Schmäh, der gut funktioniert. Politik ist aber das Gestalten einer Gesellschaft. Das Naheliegendste wäre, dass jeder Regierter und Regierender zugleich ist – über offene Demokratie und Bürgerparlamente. Dafür braucht es Menschen, die selbst Entscheidungen treffen.

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