St. Pölten
Sturm 19 Park: Von der Vision zur Wirklichkeit

Visualisierung des Sturm 19 Parks. 
 | Foto: DnD Landschaftsplanung
  • Visualisierung des Sturm 19 Parks.
  • Foto: DnD Landschaftsplanung
  • hochgeladen von Katharina Gollner

Auf dem Weg zur Neugestaltung des ehemaligen Sturm 19 Areals wurde trotz Corona intensiv auf die Beteiligung der Bevölkerung gesetzt. Nun ist der freiraumplanerische Gestaltungswettbewerb abgeschlossen und das Siegerprojekt steht fest. Damit ist der erste wichtige Meilenstein geschafft, der die Schaffung des neuen öffentlichen Stadtteilparks im Norden der Stadt ein Stück näher rücken lässt.

ST. PÖLTEN (pa). Für den Planungswettbewerb zum zukünftigen Sturm 19 Park wurde ein „lernendes Verfahren“ entwickelt, bei dem es darum ging, über den Dialog mit vielen die Potenziale des Planungsraums zu erkennen sowie die Belange der vielfältigen Interessens- und NutzerInnengruppen zu sammeln und zu verstehen. Dies mit dem Ziel der höchsten Nachvollziehbarkeit und des besten, passgenauen Planungsergebnisses.

Ein besonderes Anliegen bei diesem Vorhaben war die Einbindung von Ideen und Anregungen der interessierten Bevölkerung, im Speziellen der direkten AnrainerInnen. Ein Bürgerbeirat bereicherte die Diskussionen im Rahmen der Jurysitzungen und stellte so sicher, dass bei den Beratungen auch die Anliegen der St. PöltnerInnen Platz fanden. So konnten die lokalen Situationen besser berücksichtigt werden, als das bei herkömmlichen anonymen Verfahren möglich wäre. Trotz der erschwerten Bedingungen aufgrund der Corona-Pandemie fand ein vielfältiger Austausch statt. Im Vorfeld des Wettbewerbs brachten viele NachbarInnen ihre Belange und Vorschläge bei einem Online-Park-Nachbarschaftstreff ein. Die digitale Planungswerkstatt mit dem Diversity Café und die Kooperation mit dem Jugendzentrum Steppenwolf bildeten weitere ergebnisreiche Beteiligungsformate. Auch viele SchülerInnen der Otto-Glöckel-Volksschule haben sich Gedanken zu dem neuen Park gemacht.

Digitale Alternativen und Austausch vor Ort

Leider konnte das Parkforum #1 aufgrund der Corona-Restriktionen nicht wie ursprünglich geplant als öffentliche Vor-Ort-Veranstaltung abgehalten werden. Kurzer Hand wurde eine digitale Alternative entwickelt und die Kommunikation mittels einer online Video-Reihe gewährleistet. Gegen Ende des Prozesses gab es mit dem Parkforum #2 schließlich doch noch die Möglichkeit für einen persönlichen Austausch vor Ort. Zudem waren alle Ergebnisse des Wettbewerbs bis Ende Juli in einer öffentlichen Ausstellung direkt im Park zu sehen.

Gute Planung ist mehr als gutes Design

Auf den öffentlichen Grünraum wirken immer vielfältige Bedürfnisse und Ansprüche ein. Deshalb muss gute Planung mehr als gutes Design sein - ganz besonders für die Gestaltung des neuen Sturm 19 Parks. Eine gute und nachhaltige Planung vermag die Vielfalt an Bedürfnissen, Interessen und Anliegen bestmöglich in Einklang zu bringen. Das war die Erwartung, die an die PlanerInnen in dem Wettbewerblichen Dialog gerichtet wurde.

Als Sieger ging das Wiener Büro DnD Landschaftsplanung mit dem Projekt „Seitenwechsel“ hervor. Das Konzept konnte die Wettbewerbsjury überzeugen. „Hier handelt es sich um ein sehr schlüssiges und stimmiges Projekt mit einer guten Raumkomposition für die Umsetzung des neuen Sturm 19 Parks, dem ein eleganter, zeitgemäßer wie robuster Entwurf zugrunde liegt und der gleichzeitig einem hohen Nutzungsdruck standhalten kann. Das Projekt schafft es darüber hinaus die vielfältigen BürgerInnenwünsche zu integrieren, was ein besonderes Anliegen im Rahmen dieses dialogorientierten Planungsprozesses darstellte,“ – so formulierten die JurorInnen ihre Würdigung zum Projekt.

„Seitenwechsel“ – das Konzept

Zwei Hauptachsen gliedern die Grundstruktur des Parks. Eine davon stellt die Nord-Süd verlaufenden Achse von der Doktor-Bilcik-Gasse zur Zehengruberstraße dar. An dieser Achse liegt der neue Gärtnereistützpunkt wie auch die bestehende Tribüne, die durch eine bauliche Ergänzung eine Neuinterpretation erfährt und so zu einem lebendigen sozialen Treffpunkt im Park werden kann. Hinter der Tribüne liegt eine Pufferzone, die Rücksicht auf die AnrainerInnensituation nimmt.

Die andere Hauptachse stellt das von West nach Ost verlaufende Freiraumband dar: Hier kann Bewegung, Sport und Spiel stattfinden, auch das neue Parkcafé ist an dieser Stelle situiert. Die Pufferzone im Osten ist in ihrer Gestaltung und Zonierung äußerst gelungen. Sie weist attraktive, beschattete und besonnte Sitz- und Verweilmöglichkeiten auf und stellt einen sensiblen Umgang mit der Buchmayrstraße sowie der dortigen Nachbarschaft dar. Zwei offene, in der Nutzung flexible, aufgeweitete Wiesenbereiche zonieren das Innere des Parks. Gerahmt werden sie durch locker situierte Baumgruppen, die unterschiedliche Nutzungsangebote für die ParkbesucherInnen ermöglichen.

Wie geht es nun weiter?

Mit dem Ergebnis des Gestaltungswettbewerbs wurde die erste fachliche Plangrundlage für die Entwicklung des Sturm 19 Parks geschaffen. Nun beginnt die nächste Phase, im Zuge dessen die Detailplanung gemeinsam mit dem Gewinnerbüro entwickelt und finalisiert wird. Auch für diesen Prozessabschnitt spielen die Inputs und das Feedback der Bevölkerung eine wichtige Rolle. Am 1. Juli 2021 fand am Sturm 19 Areal eine öffentliche BürgerInnen-Veranstaltung statt – das Parkforum #2. Innerhalb der Veranstaltung und der anschließenden öffentlichen Ausstellung vor Ort konnten die interessierten BürgerInnen die vier finalen Entwürfe begutachten und im Speziellen für das Siegerprojekt Feedback abgeben. Die im Rahmen der geführten Diskussionen eingebrachten Rückmeldungen und Anliegen werden nun fachlich gesichtet, geprüft und in Bezug auf das Einfließen in die weitere Planung abgewogen. Dabei handelt es sich nicht nur um Anregungen hinsichtlich der Ergänzung von weiteren Nutzungsangeboten und gestalterischen Verbesserungsvorschlägen, sondern auch um Aspekte zur Betreuung und zum Management des Parks selbst. Geplant ist, im letzten Quartal 2021 die möglichen Anpassungen zur öffentlichen Diskussion zu stellen, welche in der Detailplanung Berücksichtigung finden.

Aufgrund der Corona-Pandemie und deren Einfluss auf die finanzielle Lage der Stadt können aus aktueller Sicht noch keine Aussagen zu der Anzahl der Umsetzungsetappen sowie deren zeitliche Ausdehnung getroffen werden. Bis zur vollständigen Realisierung soll der Park allerdings nicht weiterhin ungenutzt brach liegen. Deswegen war ein Bestandteil der Planungsaufgabe, Möglichkeiten zur temporären Zwischennutzung bis zur Fertigstellung der Parkanlage aufzuzeigen. Die Umsetzung erfolgt im Austausch zwischen den Projektbeteiligten und den zuständigen Magistratsabteilungen, da zuvor die vollständige Sicherung des gesamten Areals gewährleistet werden muss, um alle potenziellen Gefahrenquellen zu entfernen.

Es ist somit noch viel zu tun, bevor wir uns alle in dem neuen Park erholen können. Doch lange dauert es nicht mehr, bis erste Ergebnisse sichtbar werden!

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