Tagesmütter in St. Pölten
Vom Spielpartner bis hin zur Ersatzmami

Tagesmutter Andrea Gartner aus Ochsenburg spielt gemeinsam mit den Kindern Amelie, Emma, Fabio und Nico. 
 | Foto: Privat
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  • Tagesmutter Andrea Gartner aus Ochsenburg spielt gemeinsam mit den Kindern Amelie, Emma, Fabio und Nico.
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Nicht nur Tagesmütter und Väter unterstützen bei der Kinderbetreuung, sondern auch Leih-Großeltern gibt's.

ST. PÖLTEN. Vorlesen, Bauklötze stapeln, basteln und kochen: Diese Tätigkeiten und noch viele mehr erledigen die heimischen Tagesmütter. Tagesmutter Andrea Gartner aus Ochsenburg erzählt über ihre Erfahrungen: "Vor mehr als sieben Jahren habe ich durch meinen Sohn als Tagesmutter angefangen. Er konnte sich schwer von mir trennen und so war dies die optimale Lösung. Als Tagesmutter zu arbeiten hat mir sehr Spaß gemacht und so mache ich es jetzt bereits hauptberuflich" Auf die Frage hin, wie viele Kinder sie betreut, sagt Gartner: "Momentan betreue ich sieben Kinder. Am Vormittag meistens die kleinen Kinder zwischen zwei und zweienhalb Jahren. Am Nachmittag schließlich die Kindergarten- und Schulkinder." Inwiefern sich durch Corona ihr Alltag verändert hat, verrät sie: "Momentan ist es etwas ruhiger. Durch die Pandemie sind mir nur ein zwei Kinder bei der Betreuung weggefallen, ansonsten blieb alles beim alten."

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Familiäre Basis

Andrea Gartner erklärt auch die Eigenschaften, welche eine Tagesmutter mitbringen sollte: "Viel Geduld, kinderliebend. Man sollte das selbe mitbringen wie als Mutter. Da man auch stundenweise die Ersatzmutter für die Kinder ist. Wir gehen gemeinsam einkaufen, spielen und haben Spaß"  Auch Tabea Hinterhofer ist seit letztem Jahr Tagesmutter und berichtet über ihre Erfahrungen: "Die Arbeit mit den Kindern gefällt mir voll und will des weitergeben. Wir basteln viel gemeinsam und malen. Es soll eine freie Freizeitgestaltung auf familiärer Basis sein." Momentan betreut sie drei Kinder im Alter zwischen ein und drei Jahren. "Geduld muss man mitbringen und Spaß an der Sache haben. Die Kinder zeigen uns ihre Welt und da muss man mit einsteigen können. Weiters ist wichtig, bei sich zu sein und so gut wie es geht im Moment gelassen und natürlich einfühlsam zu sein", so Hinterhofer.

Tagesmütter in St. Pölten

Hermine Mayr, Regionalbetreuerin Caritas St. Pölten sagt: "In St. Pölten und Umgebung haben wir im Moment 42 Tagesmütter und einen Tagesvater." Doch wie wird man eine? "Interessenten können sich bei uns melden, in einem Erstgespräch wird ausführlich über die Tätigkeit und die Ausbildung gesprochen. Ist die persönliche Eignung gegeben und passen die Räumlichkeiten, kann um die Bewilligung angesucht werden. Die Bewilligung für die Tagesbetreuung erteilt die zuständige BH oder Magistrat, Abteilung Kinder und Jugendhilfe.", so Mayr. Auch das Hilfswerk in St. Pölten bietet Unterstützung an. "Derzeit sind in St.Pölten-Stadt und St.Pölten-Land insgesamt 26 Tagesmütter im Einsatz. Im angrenzenden Bezirk Lilienfeld, der vom Hilfswerk Familien- und Beratungszentrum St. Pölten mitbetreut wird, sind es sechs weitere Tagesmütter. Tagesväter haben wir keine.", so Andrea Leppich.

Die Aufgaben

Die Tagesbetreuer haben eine Vielanzahl an Aufgaben zu erledigen. "Die Tagesbetreuung hat die Familienerziehung der Minderjährigen zu unterstützen und ergänzend zu fördern.", erklärt die Regionalbetreuerin. "Die Tagesmutter ermöglicht einen geregelten Tagesablauf, ist Spielpartnerin und/oder unterstützt bei den Hausaufgaben. Auch pädagogische Förderangebote werden gesetzt.", so Leppich.

Nachfrage steigt

"Momentan ist wieder eine erhöhte Nachfrage da, nachdem Handel und Gastronomie wieder vollständig geöffnet haben. Wir suchen immer wieder neue Tagesmütter, da der Bedarf gerade in den Ballungszentren sehr hoch ist. Erstmalig öffnen wir unsere Ausbildung, die Mitte Oktober startet, auch für Eltern und für interessierte Personen. Der Vorteil: Es sind sehr interessante Themen für die ganze Familie mit dabei und man hat auch gleich die Ausbildung zur Tagesmutter, zum Tagesvater. Man kann es später vielleicht einmal nutzen, oder auch gleich ein oder zwei Kinder mit einigen Stunden im Monat betreuen.", so Mayr. Auch das Hilfswerk St. Pölten verzeichnete steigende Zahlen. "Während, aber auch zwischen den Lockdowns, meldeten sich vermehrt Eltern, die eine Betreuung in einer Kleingruppe aus Sicherheitsgründen bevorzugten.", so Leppich.

Momas St. Pölten

Ein weiteres Angebot sind die MOMAs - die sogenannten Mobilen Mamas. "MOMAs gehen in die Familie und betreuen die Kinder in der Wohnung, im Haus der Familie. Die Ausbildung ist mit den Tagesmütter gleich. Da es immer zusammenpassen muss, Nachfrage MOMAs und freie MOMAs ist es nicht immer so einfach eine MOMA zu bekommen.", so Hermine Mayr. "Umgekehrt erleben wir es auch immer wieder, dass wir zwar eine MOMA hätten, aber gerade keine Nachfrage da ist. Bei Tagesmüttern ist es leichter, weil sie gleichzeitig Kinder aus verschiedenen Familien betreuen können. Im Augenblick haben wir zwei MOMAs im Raum St. Pölten."

Leihomas gesucht

"Wir haben zurzeit im Großraum St.Pölten rund 20 Leihomas und 1 Leihopa.", so Alexandra Schadinger Referentin Kinderbetreuung des Katholischen Familienverband. "Wir haben über 200 Leihomas und Leihopas(zurzeit nur drei) in unserer Datenbank, Großeltern spielen eine wesentliche Rolle in der Kinderbetreuung, vor allem wenn es darum geht Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Nur für viele Familien sind Oma und Opa aus unterschiedlichen Gründen, nicht greifbar. Manchmal selber noch berufstätig, geographisch zu weit weg, durch Scheidung keinen Kontakt mehr oder bereits verstorben. Das sind die Hauptgründe für die unzähligen Anfragen aus ganz Niederösterreich. Leider gibt es viel mehr Nachfrage als Angebot und wir sind IMMER auf der Suche nach Verstärkung."

Tagesmutter Andrea Gartner aus Ochsenburg spielt gemeinsam mit den Kindern Amelie, Emma, Fabio und Nico. 
 | Foto: Privat
Tagesmutter Martina dos Santos-Weiss liest vor. 
 | Foto: NÖ Hilfswerk/Franz Gleiss

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