Wiener Philharmoniker
"Noch ganz berauscht von den erhebenden Genüssen, die meinen Augen und Ohren durch den Anblick und das Gespräch der Weisen unserer Musikstadt schon mehrere Tage wurden, zwinge ich diese spitze und harte Sahrsche Stahlfeder, Dir zu beschreiben, wie es sich begab und glücklich zu Ende geführt ward, dass mein Konzert hier glänzend und entschieden – durchfiel", so Brahms nach der Leipziger Uraufführung seines ersten Klavierkonzerts. Tschaikowski fand es nach der St. Petersburger Uraufführung seiner "Sechsten" schade, dass er "weder das Orchester noch das Publikum davon überzeugen konnte, dass dies mein bestes Werk ist". Das symphonische Konzert und die als "Pathétique" berühmt gewordene Lebens- und Leidenssymphonie setzten sich aber schlechten Kritiken zum Trotz durch und zählen heute zu den Standardwerken des Repertoires. Österreichs Elite-Orchester trifft mit der Ausnahme-Pianistin Hélène Grimaud zusammen, die nach ihrem Konzert beim Festival Tastenmusik erneut im Festspielhaus St. Pölten zu Gast ist. Am Pult steht der frankokanadische Senkrechtstarter Yannick Nézet-Séguin, ein jugendlicher, leidenschaftlicher Maestro, der bei den Salzburger Festspielen seit einigen Jahren für Aufsehen sorgt. Er wird das Feuer entfachen, welches in beiden Werken steckt: Das Feuer des noch ungestümen jungen Brahms, die glühende Farbenpracht und die melodische Kraft Tschaikowskis. Musik, die niemanden kalt lässt, die tief in menschliche Abgründe taucht und aus dem Unbewussten schöpft.
Einführungsgespräch mit Gottfried Franz Kasparek um 18:30 Uhr, Großer Saal
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