Tipps & Tricks
Workshop für eine gute Nachbarschaft in Wilhelmsburg

- Gute Nachbarschaft: Bärbel Fichtl mit den Teilnehmenden im Geschirrmuseum Wilhelmsburg.
- Foto: Indira Zupani
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Im Geschirrmuseum von Wilhelmsburg fand der Regional-Workshop „Kultur der guten Nachbarschaft“ statt. Ein spannender Beitrag, der den Teilnehmenden den Wert einer guten Nachbarschaft näher brachte und Tipps zu einer gelingenden Nachbarschaft gab.
WILHELMSBURG. Der Wert der Nachbarschaft ist nicht zu unterschätzen, betonte Bärbel Fichtl. Sie ist Fachärztin für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin und leitete den Regional-Workshop der Kultur.Region.Niederösterreich. „In Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung nehmen Nachbarschaften wieder an Bedeutung zu. Der Wunsch nach realen Begegnungen und Austausch wächst, da Menschen zunehmend nach Gemeinschaft, Zugehörigkeit und gegenseitiger Unterstützung im direkten Umfeld suchen.“

- Fachärztin für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin Bärbel Fichtl
- Foto: Indira Zupani
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In Wilhelmsburg sprach die Expertin über Toleranz und Akzeptanz als Schlüssel zu einer gelingenden Nachbarschaft. „Jeder Mensch ist unterschiedlich! In der Stadt wird Nachbarschaft anders gehandhabt als am Land. In der Stadt wollen die Leute mehr Ruhe und am Land kommt man mehr zusammen.“ Bevölkerungsgruppen wie Alleinerziehende und Kinder sowie die ältere Generation seien zudem vermehrt auf nachbarschaftliche Kontakte angewiesen.
Fichtl vermittelte den Teilnehmenden auch konkrete Tipps. „Wenn etwas als störend empfunden wird, sollte man nie Gespräche in emotional hochgeschaukelten Situationen führen, sondern erst abwarten und dann bei einem Getränk in Ruhe besprechen“, so die Expertin.
So geht gute Nachbarschaft
Vocal Coach Eva Wannerer aus St. Pölten gab ein Praxisbeispiel für gute Nachbarschaft: „Ich wohne seit 18 Jahren in einer Wohnhausanlage, da machen wir einmal jährlich ein Nachbarschaftspicknick im Hof und zudem Tauschmärkte. Wir haben ein tolles Auskommen miteinander. Wir reden generell viel miteinander, wenn wir uns im Stiegenhaus sehen, fragen wie's einem geht. Wir kümmern uns einfach umeinander. Ich habe das Gefühl, dass wir eine ungewöhnlich gute Nachbarschaft haben.“

- Die Teilnehmenden kamen im Wilhelmsburger Geschirr-Museum zusammen, um ihren Kontakt mit der Nachbarschaft zu verbessern und eine wertschätzende Gemeinschaft aufzubauen oder zu erhalten.
- Foto: Indira Zupani
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Siegbert Nagl, Gemeinderat in Tullnerbach (ÖVP), hielt fest: „Ich glaube, dass sich grundsätzlich keiner als schlechter Nachbar fühlen wird. Vielfach unterstützt man einander mit der klassischen Nachbarschaftshilfe beim Sanieren der Häuser und kommt dadurch gut zusammen. Der eine kann das, der andere kann etwas anderes, und so hilft man sich gegenseitig aus.“
Mehr dazu: Die Workshopreihe ist eine Veranstaltung im Rahmen der 2024 gestarteten Initiative „Nachbarschaft leben“. Weitere Infos gibt es unter www.nachbarschaftleben.at sowie unter www.kulturregionnoe.at
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