Bestattung St. Pölten
Zum Abschied das Leben feiern

- Alternative Beisetzung: "Hohenegg ist die schönste Naturbestattungsanlage, die es momentan gibt."
- Foto: Lichtblick
- hochgeladen von Petra Weichhart
Sei es die Abschiedsfeier zu Hause, ein Abschied nach balinesischem Vorbild, oder die Donaubestattung.
ST. PÖLTEN (pw). Gerade zu Allerheiligen dreht sich alles um die Verstorbenen. Friedhöfe werden angesteuert, Kerzen angezündet und der Angehörigen gedacht. Dass es aber auch ganz anders geht, beweist Jörg Bauer. Sein Motto: Geht nicht, gibt's nicht. In Sachen Begräbnisse hat er die Nase vorn. Ob in der freien Natur, zu Wasser, oder aus der Luft. Er erfüllt alle Wünsche. Denn Beerdigungen seien schließlich keine Abschiedsfeiern, sondern Lebensfeiern. "Für uns geht es darum, das Leben des Verstorbenen zu zelebrieren. Wir holen die Leute in ihrer Trauer ab, fangen sie auf und zeigen ihnen die vielen Möglichkeiten, wie sie das Begräbnis gestalten können. Die meisten Menschen wünschen sich zu Lebzeiten eine Beerdigungsfeier mit Musik und Lachen. Das wollen wir weitergeben", erklärt der Chef der Lichtblick-Bestattung. Seit Kurzem ist er auch mit einem eigenen Standort in St. Pölten vertreten.
Alternativbestattung
Dabei ist er strikt gegen die vorherrschende Geschäftemacherei innerhalb der Bestattungsbranche.
"Friedhöfe sind Geldschluckautomaten. Das Grab muss gepflegt sein, wodurch laufend Folgekosten entstehen", so Bauer.
In Deutschland geht der Trend bereits in eine andere Richtung, dort steht jedes zweite Grab leer. Denn die Alternativen zu der altbewährten Bestattungsart am Friedhof finden immer größeren Anklang: etwa die Donaubestattung, die Baumbestattung, oder auch die Urne zu Hause.
Urne zu Hause
Ein nettes Beispiel aus der Praxis zeigt die Möglichkeiten: "Kommt eine Dame zu uns, die ihren Mann seit drei Jahren zu Hause in der Urne stehen hatte. Da sie einen neuen Freund hat, soll er jetzt ausziehen und sie würde ihn nun doch gerne bestatten. Da sind wir auf die Donau gefahren und haben seine Asche verstreut, denn das hätte er sich gewünscht", erzählt der Alternativ-Bestatter. Doch was wird sich in Zukunft in der Branche noch alles tun?
"Ein neuer Ansatz ist die Schnellkompostierung. In Deutschland gibt es bereits Vereine, die daran arbeiten. Das Tolle daran: Man steckt keinerlei Energie hinein. Es ist ein Becken mit Kammern, wo mittels Bakterien und Klee der Leichnam in sechs Monaten zu Erde wird. Damit kann dann einen Baum gepflanzt werden."
Die Gesetze könnten liberalisiert werden.


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