Zwei Statutarstädte können das Ziel „null Verkehrstote“ erreichen

Die Stadt St. Pölten hat 2022 keine Verkehrstote, St. Pölten Land kam 1 Person ums Leben. SYMBOLFOTO | Foto: pixabay.com
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Die Zahl der Verkehrstoten ist heuer in Niederösterreich leider gestiegen, aber der Bezirk Lilienfeld sowie die Statutarstädte St. Pölten und Waidhofen an der Ybbs können heuer das Ziel „null Verkehrstote“ noch erreichen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.

ST. PÖLTEN / REGION. 91 Menschen wurden seit Jahresanfang in Niederösterreich bei Verkehrsunfällen getötet, um fünf mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Allein im Bezirk Mistelbach kamen heuer zehn Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Gemeinden und Städte können mit Verkehrsberuhigung und mehr Tempo 30 statt 50 die Verkehrssicherheit erhöhen, betont der VCÖ. Auf Freilandstraßen ist Tempo 80 statt 100 eine wirksame Maßnahme. Und auch der Umstieg vom Pkw auf öffentliche Verkehrsmittel trägt zur Reduktion der Unfälle bei.

Zudem wurden heuer mehr als 7.000 Menschen im Straßenverkehr verletzt.

„Es gibt nur eine akzeptable Anzahl an Verkehrstoten und die ist null“,

stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. „Diesem Ziel gilt es mit Hilfe von Verkehrssicherheitsmaßnahmen so nahe wie möglich zu kommen.“

St. Pölten hat null Verkehrstote

Erfreulich für Niederösterreich: Der Bezirk Lilienfeld und – so wie im Vorjahr - auch die Statutarstädte St. Pölten und Waidhofen an der Ybbs können das Ziel „Null Verkehrstote“ heuer erreichen, macht der VCÖ aufmerksam. Im Vorjahr gab es auch im Bezirk Gmünd keinen tödlichen Verkehrsunfall, heuer kamen hier leider bereits drei Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Die meisten Verkehrstoten verzeichnet heuer der Bezirk Mistelbach mit zehn.

„Die Verkehrssicherheit wird von vielen Faktoren und Beteiligten ab. Wichtige Faktoren sind unter anderem die Geschwindigkeit, die Aufmerksamkeit und die Verkehrsmittelwahl. Maßnahmen in diesen Bereichen tragen viel dazu bei, die Zahl der Unfälle zu reduzieren“,

betont VCÖ-Sprecher Gratzer.

Gemeinden und Städte können mit Verkehrsberuhigung und Tempo 30 statt 50 die Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger, insbesondere für Kinder und ältere Menschen sowie für Radfahrende deutlich erhöhen. Damit wird ein positiver Kreislauf in Gang gesetzt: Denn wenn das Gehen und Radfahren sicherer wird, sind wiederum mehr Menschen im Ort zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs was wiederum die Verkehrssicherheit erhöht.

Dass der Unterschied zwischen Tempo 30 und 50 ein großer ist, verdeutlicht den Anhalteweg. Ein Pkw, der bei Tempo 30 einen Anhalteweg (Reaktionsweg plus Bremsweg) von elf Metern hat, hat bei Tempo 50 einen Anhalteweg von 24 Metern. Nach elf Metern hat das Auto noch eine Geschwindigkeit von 49 km/h, informiert der VCÖ. Wird ein Fußgänger mit diesem Tempo angefahren, ist das Risiko schwerster oder gar tödlicher Verletzungen extrem hoch. „Im Ortsgebiet sind viele Kinder und ältere Menschen unterwegs. Deren Sicherheit und Gesundheit muss Vorrang haben“, stellt VCÖ-Sprecher Gratzer fest.

Hohes Risiko

Ein hohes tödliches Unfallrisiko besteht auf Freilandstraßen. Hier ist, wie zahlreiche Beispiele in Österreich und international zeigen, Tempo 80 statt 100 besonders wirksam, um schwere Unfälle zu reduzieren. Für den Radverkehr ist zudem eine gute Rad-Infrastruktur essentiell. Zwischen Wohnsiedlungen und dem nächstgelegenen Ortsgebiet sind baulich getrennte Radwege besonders wichtig.

Auch der Umstieg vom Auto oder Motorrad auf öffentliche Verkehrsmittel erhöht die Verkehrssicherheit. Deshalb ist ein gutes Angebot an Bahn- und Busverbindungen auch ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit. In den Regionen können Anrufsammeltaxis und Discobusse am Wochenende viele schwere Unfälle verhindern und Menschenleben retten. Da diese Angebote immer wieder an der Finanzierung scheitern, schlägt der VCÖ vor, dass ein Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen für Anrufsammeltaxis und Discobusse zweckgewidmet werden.

Überblick

Bezirk Lilienfeld: Null Verkehrstote
Statutarstadt St. Pölten: Null Verkehrstote Statutarstadt Waidhofen/Ybbs: Null Verkehrstote

Bezirk St. Pölten Land: 1 Verkehrstoter
Bezirk Waidhofen/Thaya: 1 Verkehrstoter

Bezirk Melk: 2 Verkehrstote
Bezirk Mödling: 2 Verkehrstote
Statutarstadt Krems: 2 Verkehrstote

Bezirk Amstetten: 3 Verkehrstote
Bezirk Gmünd: 3 Verkehrstote
Bezirk Krems Land: 3 Verkehrstote
Bezirk Neunkirchen: 3 Verkehrstote
Bezirk Scheibbs: 3 Verkehrstote
Bezirk Zwettl: 3 Verkehrstote

Bezirk Horn: 4 Verkehrstote
Bezirk Korneuburg: 4 Verkehrstote
Bezirk Tulln: 4 Verkehrstote
Bezirk Wr. Neustadt Land: 4 Verkehrstote Statutarstadt Wr. Neustadt: 4 Verkehrstote

Bezirk Gänserndorf: 6 Verkehrstote
Bezirk Hollabrunn: 6 Verkehrstote

Bezirk Bruck an der Leitha: 7 Verkehrstote

Bezirk Baden: 8 Verkehrstote

Bezirk Mistelbach: 10 Verkehrstote

Quelle: BMI, VCÖ 2022

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