Das AKW Zwentendorf öffnet seine Tore nun auch für Besucher
Bislang war das Innere des Atomkraftwerks Zwentendorf Ingenieuren aus dem deutschen Essen vorbehalten. Seit Juni lädt die EVN immer freitags zu kostenlosen Führungen.
ZWENTENDORF (cog). Es ist nicht das Museum, das sich die Gemeinde gewünscht hatte, aber immerhin: Jeden Freitag öffnet die EVN das nie in Betrieb gegangene Atomkraftwerk (AKW) für die Öffentlichkeit. Nach über 30 Jahren erhalten Interessierte im Rahmen von Sonderführungen Einblicke in jenes Bauwerk, das einst die österreichische Bevölkerung geteilt und Bruno Kreisky fast seinen Kanzlerposten gekostet hatte.
Ein AKW als Touristenattraktion
Letzte Woche wurde der Führungsweg durch EVN-Generaldirektor Burkhard Hofer und Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) eröffnet. „Wir freuen uns, unseren Kunden ab sofort exklusive Führungen durch das einzige Kernkraftwerk der Welt anbieten zu können, das nach einer Volksabstimmung nie in Betrieb gegangen ist“, so EVN-Generaldirektor Hofer.
Ein Reaktor als Lernobjekt
Bislang wurden Führungen nur in Ausnahmefällen gemacht. Jetzt erhalten Besucher nicht nur die Möglichkeit, in die Tiefen eines AKWs einzudringen, sondern sie können sich auch ein Bild von der Zukunft der Energiegewinnung durch Sonnenstrahlen machen. Denn vor einem Jahr wurde die Photovoltaikanlage am Atomkraftwerk in Betrieb genommen.
Wie diese Zukunft genau aussehen kann, erforschen derzeit übrigens Studenten der Technischen Universität Wien. Sie analysieren, welche Art von Paneelen – beim AKW werden unterschiedliche Typen eingesetzt – für die Energiegewinnung in Niederöster-reich am besten geeignet ist.
Vonseiten der EVN rechnet man mit einem gewaltigen Besucheransturm. Dennoch sollen die kostenlosen Führungen exklusiv an den Freitagnachmittagen gehalten werden. An den restlichen Tagen bleibt das Kraftwerk deutschen Kraftwerksingenieuren vorbehalten, die hier in einem strahlungsfreien Umfeld Wartungs- und Montagearbeiten üben.Infos zu den Führungen: www.zwentendorf.com
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