Zwei Kaiseradler vergiftet
GOLDGEBEN/HAUSLEITEN (red/fd). Nach ähnlichen Fällen im Waldviertel wurden nun auch im Weinviertel zwei Adler vergiftet. Diese Untersuchung der Adler am Wiener Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien ergab, dass die Tiere mit dem Pestizid Carbofuran vergiftet wurden.
„In den Kröpfen der Vögel steckten noch Reste des Giftköders“, erklärt Christian Pichler vom WWF. Obwohl das Nervengift seit 2008 verboten ist, horten Giftleger offenbar noch genügend Lagerbestände, um weiterhin illegal Anschläge auf seltene Wildtiere zu verüben“, vermutet Pichler.
Der imposante Kaiseradler gehört laut Weltnaturschutz-union IUCN zu den weltweit gefährdeten Vogelarten. Mehr als 50 Prozent des Weltbestandes kommen in Europa vor. Staaten mit Kaiseradlervorkommen wie Österreich sind aufgrund der EU-Gesetzgebung verpflichtet, für deren Schutz zu sorgen. In Österreich leben überhaupt nur mehr sechs Paare, drei davon in Niederösterreich. Bei den im Gemeindegebiet von Hausleiten gefundenen Tieren handelt es sich allerdings um „Streuner“, welche sich vermutlich in der Gegend ansiedeln wollten. Die gefundenen Adler waren sechs Jahre alt. Für die Vogelschutzorganisation BirdLife bedeutet der Verlust dieser beiden Kaiseradler einen herben Rückschlag. „Es überleben ohnehin nur drei von zehn Jungadlern ihre ersten Jahre - die übrigen sterben, bevor sie mit fünf Jahren das erste Mal brüten könnten“, erklärt Gabor Wichmann von BirdLife Österreich.
Jäger sind entsetzt
Die Jägerschaft verurteilte den Anschlag und betonte, man sei an einer „raschen und vollständigen Aufklärung“ interessiert. Seit 2004 engagieren sich die Tierschutzorganisation und der NÖ Jagdverband gegen das Auslegen von Giftködern gegen Wild- und Haustiere.
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