Handwerks-Kunst aus dem "Hause Svoboda"
Rudolf Svoboda im Gespräch über den Tisch für Ban Ki-moon und dessen Bedeutung für das Image.
ST. PÖLTEN (jg). Als "geradezu ideale Kombination aus Diplomatie, Politik und Wirtschaft" bezeichnet Rudolf Svoboda das Zusammenspiel, das letztlich zu dem Auftrag führte, einen Schreibtisch für das New Yorker Büro des UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon zu fertigen. Wir haben uns mit dem Chef des traditionsreichen Familienunternehmens aus St. Pölten unterhalten.
Welcher Tisch ist mehr wert: Ihr Arbeitstisch oder jener von Ban Ki-moon?
"Natürlich der von Ban Ki-moon, weil auf diesem Tisch sicher für uns alle bedeutende Dinge abgehandelt werden. Und natürlich von der Ausführung her: Meiner ist auch schön, aber der von Ban Ki-moon ist handwerklich noch anspruchsvoller und ein absolutes Unikat. Da bin ich schon sehr stolz auf das fachliche Können unserer Mitarbeiter."
Hat der UN-Generalsekretär Wünsche geäußert, wie der Tisch aussehen soll?
"Von ihm direkt kamen keine Wünsche. Es sind aber etwa 500 Mails hin- und hergegangen und Ban Ki-Moon hat uns im Nachhinein erzählt, dass er einen ruhigen, qualitätsvollen, unauffälligen Tisch haben wollte. Das spiegelt sich in seinem ganzen Büro wider, wo der Tisch perfekt hineinpasst."
Sie haben Ban Ki-moon schließlich in New York persönlich getroffen. Wie ist Ihr Eindruck von einem der mächtigsten Männer der Welt?
"Ein sehr ruhiger, ein sehr höflicher, zuvorkommender Mensch. Als wir sein Büro betraten, sagte er: ‚Mein österreichisches Zimmer, alles aus Österreich!‘"
Hat Ban Ki-moon dabei so gestrahlt wie Sie eben?
"Ja, hat er. Ban Ki-moon hat ja einen Bezug zu Österreich, er war Botschafter von Südkorea in Wien."
Der Auftrag ist ein sehr prestigeträchtiger…
"Ban Ki-moon ist auf jeden Fall die wichtigste Person, die wir jemals ausgestattet haben. Wir haben kürzlich geblödelt, wen es da noch gäbe – Obama und den Papst."
Wie wirkt sich der Auftrag auf zukünftige Geschäfte aus?
"Wenn man den Tisch jemandem zeigt, braucht man über Können oder Befähigung nicht mehr reden. Auf unser Image hat der Auftrag also sehr abgestrahlt."
Das Land will künftig verstärkt in die USA exportieren. Wie schaut es da bei Ihnen aus?
"Unser Hauptmarkt ist Österreich. Aktiv betreuen wir mit einer Exportquote von 15 Prozent nur die umliegenden Länder. Das wird sich in Zukunft nicht groß ändern."
Zurück zum Wert des Tisches …
"Jetzt kommen wir vom philosophischen zum monetären: Um den reinen Warenwert würde man ein Mittelklasse-Auto bekommen. Wenn Sie den Konstruktionsaufwand dazuzählen, dann sind wir in der Premiumklasse."
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