Keine Staatshilfe
Maturareise Veranstalter "Splashline" meldet Insolvenz an

Nach 25 Jahren musste der Matura-Reiseveranstalter seine Insolvenz anmelden. | Foto: Splashline
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  • Nach 25 Jahren musste der Matura-Reiseveranstalter seine Insolvenz anmelden.
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NIEDERÖSTERREICH (pa). Aus Verantwortung gegenüber Maturanten und deren Eltern wurde Summer Splash vor zwei Wochen abgesagt. Kunden bekommen Anzahlungen bar aufs Konto zurück. CEO Didi Tunkel: „Risiko für Summer Splash war einfach zu hoch – Staatshilfen sind erwartungsgemäß ausgeblieben – jetzt müssen wir die Konsequenzen tragen“.

Österreichs renommierter Event-Reise-Veranstalter Splashline hat die Maturareise Summer Splash vor zwei Wochen aus Verantwortung gegenüber den Maturanten und ihren Eltern abgesagt. Nachdem es trotz unzähliger Hilferufe an die Wirtschaftskammer und die Regierung zu keinerlei Unterstützungsmaßnahmen gekommen ist, mussten die Splashline Geschäftsführer Didi Tunkel und Julia Verhounig die einzig mögliche Konsequenz ziehen. Heute, am Donnerstag, 28. Mai, ist die zweiwöchige Frist, innerhalb derer die Kundengelder per Gesetz (§ 10, Abs. 4 PRG) an die Konsumenten zurückgezahlt werden müssen, abgelaufen. Bis dahin hat die Splashline Geschäftsführung alle Hebel in Bewegung gesetzt, gehofft und gewartet, dass ein für diesen Spezialfall passendes Hilfspaket kommt. Leider vergeblich. Somit musste in letzter und logischer Konsequenz die Insolvenz von Splashline angemeldet werden.

„In unserer erfolgreichen 25jährigen Firmen-Geschichte haben wir alle Krisen überstanden, alles aus der eigenen Liquidität und mit privaten Zuschüssen gestemmt, zuletzt das Terror-Jahr 2016, in dem wir mit rund 9.000 Stornos konfrontiert waren“, so Didi Tunkel.

Im heurigen Geschäftsjahr, das bei Splashline am 1. Oktober beginnt, mussten alle (!) geplanten Eventreisen, vom größten Schulskikurs Österreichs, „ÖBB S’COOL“ am Nassfeld, dem „Sound Everest“ Winterfestival am Hauser Kaibling, „Spring Break Europe“ in Novalja in Kroatien, „Brass Palmas“ auf der Insel Krk in Kroatien, die Lehrabschlussreise „LARS“ am Millstätter See und zu guter Letzt aus Verantwortung gegenüber den Maturanten und ihren Eltern auch „Summer Splash“, das von 23. Juni – 07. Juli in Kalabrien geplant war, abgesagt werden.

Es stehen im laufenden Geschäftsjahr 1,8 Mio. Euro Ausgaben null (!) Euro Einnahmen gegenüber. 15.000 schon fix gebuchte Kunden waren aufgrund eines kleinen, unsichtbaren Virus über Nacht einfach weg. „Die erste Absage hat uns 5 Tage vor Start quasi über Nacht getroffen, völlig schuldlos, und plötzlich ist man nur noch Passagier. Nachdem es vom Staat für solche Fälle offenbar keine Unterstützung gibt, haben wir heute als einzig mögliche Konsequenz die Insolvenz angemeldet. Das Wichtigste ist und war uns immer, dass die Maturanten und ihre Eltern die Anzahlungen zurückbekommen, und zwar bar aufs Konto. Das ist mit diesem für uns extrem schmerzhaften Weg gewährleistet, denn diese Rückzahlungen von über 1 Mio. Euro kann auch ein gesundes Unternehmen wie Splashline nicht verkraften, das kann nur die Insolvenzversicherung abdecken, deshalb auch dieser Schritt“, so die Geschäftsführer Didi Tunkel und Julia Verhounig.

Die Geschichte von "Splashline"

1995 wurde Splashline (ursprünglich als „Tu´ Die Reise“) gegründet, 2019 feierte die „Matura-Reise-Institution Summer Splash“, die seit Bestehen von über 175.000 Maturanten besucht wurde, ihr 20jähriges Jubiläum. Für heuer war man beim Veranstalter Splashline bestens gerüstet und alle geplanten Events waren ausgebucht. „Es ist mehr als schmerzhaft, ich verliere mein Lebenswerk, muss 18 fixe MitarbeiterInnen kündigen, rund 200 Event- und Vertriebsleute verlieren ihren Job. Aber die Absage von „Summer Splash“ und die Rückzahlung der Anzahlungen an unsere Kunden sind für mich aus ethisch-moralischen Gründen alternativlos, somit ist auch dieser Schritt alternativlos. Skrupelloses Stornogebühr-Einkassieren oder ´Gutschein-Tricksereien´ in einer für viele Menschen so schwierigen Zeit, kamen für uns von Anfang an nicht in Frage“, so Didi Tunkel.

„Der große Dank gilt unseren Gesellschaftern, den langjährigen Mitarbeitern, unseren Kunden, die 25 Jahre auf uns vertraut haben, mit uns gefeiert und uns die schönsten Stunden geschenkt haben. Ebenso unseren Partnern, mit denen wir Markenpartnerschafts- und Sponsoring-Geschichte geschrieben haben. Danke, dass ihr so sehr hinter uns steht, auch in dieser Stunde. Wir schauen mit Stolz zurück auf die Erfindung der Event-Maturareise, auf die stetige Entwicklung der Splashline und vor allem auf die glücklichen Gesichter, die Emotionen sowie die berührenden und positiven Feedbacks unserer Kunden.
Es war sehr schön, es hat uns gefreut, für euch dazu sein“, so Didi Tunkel und Julia Verhounig abschließend.

Hier kannst du nochmal die letzten 20 Jahre Revue passieren lassen

Infos zur Rückerstattung

Alle betroffenen Kunden können sich in Sachen Rückerstattung von Zahlungen ab sofort an die call us Assistance International GmbH, Waschhausgasse 2, 1020 Wien, Tel. +43 (1) 316 70-895, splashline@call-us.com wenden.
Die Informationen zur Vorgehensweise sind auf www.call-us.com/splashline verfügbar.

Nach 25 Jahren musste der Matura-Reiseveranstalter seine Insolvenz anmelden. | Foto: Splashline
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