Das sagen die St. Pöltner
Shoppen am Sonntag - Ein kontroverses Angebot

- Norbert Fidler befürwortet die einmalige Sonntagsöffnung
- Foto: zVg
- hochgeladen von Katharina Schrefl
Am 19. Dezember dürfen viele Geschäfte öffnen - Die Einkaufssonntag-Ausnahme trifft auf gemischte Reaktionen von den St. Pöltnern.
ST. PÖLTEN. "Ich sehe die Öffnung des Handels am Sonntag den 19.12. als Chance für den Handel, um Verluste durch den Zeitraum der Schließung in der Zeit des Lockdowns zu minimieren und der Bevölkerung einen weiteren Tag für die Besorgung von Weihnachtsgeschenken zu ermöglichen und soll vor allem dem regionalen Einzelhandel die Chance geben, den Umsatzverlust zu minimieren.", meint dazu Norbert Fidler, Wirtschaftsbundobmann im Bezirk St. Pölten. "Der Preis des Offenhaltens darf allerdings nicht verschwiegen werden, wenn Mitarbeiter beschäftigt werden. Abgesehen von den Kosten der Arbeitsleistung, die sich aus der Grundstundenvergütung und dem 100% Zuschlag zusammensetzen, ist auch die Ersatzruhe zu gewähren und die gesamte Arbeitsleistung der Mitarbeiter basiert auf Freiwilligkeit.", führt Fidler weiter aus.
Stimmen dagegen
Fidlers Ansicht sind nicht alle St. Pöltner. "Ich finde das ganz schlecht. So beginnt es, auch wenn es „einmalig“ ist. Die Hemmschwelle ist gefallen. Und dieses „freiwillig“ ist der nächste Scherz. Freie Zeit mit der Familie oder Kinder kann man nicht mit Geld aufwiegen.", meint Susanne Kollonitsch. Auch Michael Grünstäudl ist dagegen. "Einige Menschen haben auch Familie. Der Handel hat in meinen Augen generell schon zu lange offen! War diese Woche Mittwoch am "Feiertag" nachmittags kurz was einkaufen und war der Einzige im Geschäft. Da offen zu haben ist komplett unnötig!"
Ähnlich sieht das auch Edith Eigner. "Meistens sind es Frauen, die im Handel arbeiten, haben Kinder und sind vielleicht auch noch alleinerziehend. Wer macht sich Gedanken darüber, wie das funktionieren soll? Es gibt nicht in jeder Familie eine Oma zum Aufpassen. 6 Tage in der Woche müssten eigentlich zum Einkaufen reichen."
Gemischte Gefühle
"Österreich ist eines der wenigen Länder, wo es noch keine reguläre Sonntagsöffnung gibt. Es ist somit nur mehr eine Frage der Zeit, bis es auch hier so weit kommt. Es würde zumindest wieder ein paar Arbeitsplätze schaffen und der Wirtschaft auch gut tun.", meint Evelyn Panzenböck. Felix Jöchl, Geschäftsführer des Nadlinger-Marktes in St. Pölten, stand selber vor der Entscheidung, ob er am Sonntag das Angebot nutzen soll. ""Ich nehme es keinem Unternehmer übel, der aufsperrt. Vor allem die, für die das Weihnachtsgeschäft besonders wichtig ist. Wir werden aber am Sonntag geschlossen bleiben. Ich gönne meinen Mitarbeitern einen entspannten letzten Adventsonntag."
Ein Befürworter der Sonntagsöffnung am 19. ist Maximilian Buchmayr: "Ich finde es ok und werde es möglicherweise auch nutzen. Ich glaube, dass sich aufgrund der guten Bezahlung + Zeitbonus, die mit dieser Extraleistung verbunden ist, auch viele HandelsmitarbeiterInnen durchaus darüber freuen werden."




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