Kinderspielstadt öffnet ihre Pforten
Zum vierten Mal findet heuer das größte St. Pöltner Kinderevent, am Areal des St. Pöltner Doms, statt.
ST. PÖLTEN (red). Nicht nur das Ambiente ist einzigartig, auch das Angebot: Nahezu 300 ehrenamtlich engagierte Menschen aus St. Pölten machen es möglich, dass bereits zum vierten Mal die Kinderspielstadt eröffnet. Pädagogisch wertvoll mit viel Spaß und Freude können die Kinder an diesem Samstagnachmittag im September bei verschiedenen Stationen ihre Talente erproben. Diese Stationen sind in zwei „Teile“ geteilt, in „Arbeit“ und „Konsum“.„Die „Arbeit“ macht genau soviel und manchmal sogar mehr Spaß als der „Konsum“, lacht die für die Hauptorganisation Verantwortliche, Anita Nussmüller und betont: „24 Stationen sind in diese Bereiche „Arbeit“ und „Konsum“ aufgeteilt. Das bedeutet: die Kinder können sowohl „Geld“ zum Beispiel mit Frisieren eines anderen Kindes unter Anleitung einer Professionistin verdienen oder wenn sie sich frisieren lassen, „Geld“ ausgeben. Konsum ist nicht mit dem Erwerb von Sachen verbunden sondern mit dem Konsum von wohltuenden Dingen. Irgendwann stellt sich für viele Kinder die Frage: jetzt habe ich kein „Geld“ mehr, wie bekomme ich wieder welches?“ Anita Nussmüller von der Fachstelle Beziehung, Ehe, Familie ist die Hauptverantwortliche für die Organisation und das Konzept der Kinderspielstadt.
Angebot von 30 Stationen
Sowohl der Ort, das Team, als auch das Konzept der Kinderspielstadt sind besonders: Der Ort mit dem Dom, dem Ursprung der Stadt, mitten in der Innenstadt und doch wettersicher, das Team, das nur für diese Veranstaltung in dieser Konstellation zusammenfindet und auf bewusste Entscheidungen wert legt, zum Beispiel auf eine Auswahl des Spielangebots und auf eine Entscheidung zwischen Arbeit und Konsum.
Hinter dem Konzept stehen Menschen aus den Familienorganisationen NÖ Familienbund, Katholischer Familienverband und Fachstelle. In der Umsetzung und bei den Rahmenbedingungen ist die „insbesondere Innenstadt“ mit Matthias Weiländer Feder führend, der dazu ausführt: „Für uns als Stadt hat es natürlich einen besonderen Reiz ein Familienfest zu gestalten. Die Kinderspielstadt in dieser Dimension wäre aber nicht möglich ohne diese Bereitschaft der Familienorganisationen sich hier einzubringen. Auf der einen Seite steht die Vielzahl an Ehrenamtlichen, mittlerweile sind es fast 300, auf der anderen Seite die Unternehmen. St. Pölten ist ein Ort des „Handels“.
„Uns als Stadtmarketing ist es ein Anliegen die Unternehmen der Stadt mit an Bord zu haben. Nach dem Konzept, das die Familienorganisationen gemeinsam mit „Arbeit und Konsum“ ausgearbeitet haben, wurden Betriebe für die erste Kinderspielstadt 2014 „abgeklappert“. Und es war erstaunlich, wie viele Betriebe sofort und von Herzen „Ja“ zu dieser Veranstaltung gesagt haben. Über die vier Jahre hinweg, haben wir viele Betriebe, die jedes Jahr mit dabei sind, wie zum Beispiel Sissi Bachinger und ihr Team.“
„Die Kinderspielstadt hat ein begrenztes Angebot. 30 Stationen sind jetzt schon mehr, als es möglich ist an einem Nachmittag gut und intensiv zu besuchen. Aber es ist uns auch wichtig, dass die Familien eine Auswahl vorfinden, die auch von Jahr zu Jahr nach dem Alter der Kinder variieren kann,“ so Weiländer weiter.
Förderung der Zusammenarbeit in den Unternehmen
Sissi Bachinger vom Coiffeursalon Bachinger war bereits bei der ersten Kinderspielstadt 2014 mit dabei. Sie berichtet: „Im ersten Jahr musste ich mein Team noch sehr motivieren, mit zu machen. Aber seitdem sammeln wir schon über das Jahr hinweg Ideen und Materialien, die wir bei der Kinderspielstadt verwenden können. Und was mir auch nicht sofort bewusst war, was sich erst mit dem Dabeisein herauskristallisiert hat, ist der Benefit des Teambuildings, der ganz stark durch die Kinderspielstadt zu Tage tritt. Meine Lehrlinge können sich profilieren, lernen aber auch sich Hilfe von den Erfahrenen zu holen. Die älteren Semester begleiten die Jugend ganz toll in ihrem Erfahrung Machen und alles in allem ist es ein wunderschönes Miteinander der gesamten Kollegenschaft!“ „Ich kann die Kinderspielstadt nur jedem Unternehmen wärmstens empfehlen“, ist Bachinger überzeugt.
Kostenloses Programm
Die Problematik der fehlenden Unternehmen stellt sich dem Team der Kinderspielstadt jedoch noch nicht, wie Nussmüller feststellt, vielmehr gibt es eher eine Warteliste und ein Jonglieren, wie bringen wir alle unter, die mit dabei sein möchten. „Denn wir wollen ja erstens unserem Konzept, des wertvollen Angebots treu bleiben, und zweitens, den Kindern auch eine Abwechslung bieten.“
Die Kinderspielstadt ist ein kostenfreies Angebot und findet jedes Jahr rund um den Weltkindertag im Herbst am Areal des St. Pöltner Doms statt. Die Kinder erhalten bei Eintritt in das Areal eine Tasche mit 6 Münzen Spielgeld und einen Spielepass mit Übersichtsplan. Den Veranstaltern ist auch der interkulturelle Aspekt sehr wichtig. „Es gibt viele Familien mit Migrationshintergrund. Und diese sind immer herzlich willkommen und nehmen das Angebot auch gut an“, freut sich Anita Nussmüller abschließend.
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