St. Pöltner Juwelierräuber fasste viereinhalb Jahre Haft aus

Der Juwelierräuber
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ST. PÖLTEN (red). Wegen seiner jahrelangen Heroinsucht, die ihn monatlich rund 1.200 Euro kostete, fasste ein 35-Jähriger aus dem Bezirk Melk den Entschluss, einen Raubüberfall zu begehen. Am Landesgericht St. Pölten musste er sich darüber hinaus auch wegen zwei Einbruchsdiebstählen im Landesklinikum, bei denen er vorwiegend sehr starke Narkose- und Schlafmittel stahl, verantworten.

Hatte es auf Eheringe abgesehen

Laut Staatsanwältin Barbara Kirchner fuhr der zuletzt arbeitslose Elektriker, der mit 740 Euro monatlich in Geldnot geraten war, am 16. November vergangenen Jahres in die Landeshauptstadt und suchte in der Innenstadt nach einem geeigneten Geschäft. Er betrat die Räumlichkeiten eines Juweliers und ließ sich von der Geschäftsführerin Eheringe zeigen, mit der Begründung, dass er demnächst heiraten werde.
Ob er sich, wie Kirchner vermutete, in der WC-Anlage am Domplatz für den maskierten Überfall herrichtete, oder ob er kurzzeitig nach Hause gefahren ist, bevor er ein zweites Mal das Geschäft aufsuchte, ließ sich nicht klären. Am späten Nachmittag machte er einer Angestellten jedenfalls unmissverständlich klar: „Ich möchte Gold und Geld!“ Mit einer über das Gesicht gezogenen Sturmhaube und einem Tuch über dem Kopf marschierte er geradewegs zu jenem Pult, wo er sich zuvor bereits über Eheringe und deren Preise informiert hatte. Er hielt zwar eine mitgebrachte Schreckschusspistole in die Richtung der Verkäuferin, entschuldigte sich aber gleichzeitig bei ihr und einer Kundin für den Überfall, wobei er betonte, ihnen nichts antun zu wollen.
Während die Kundin, eine Richterin, unbemerkt das Geschäft verlassen konnte, musste die Angestellte rund 80 Ringe im Gesamtwert von 70.464 Euro, sowie Bargeld in Höhe von 200 Euro in seine mitgebrachte Tasche stecken.
Einige Ringe habe er in Wien verkauft, um an Heroin zu kommen, als er jedoch einen Teil der Beute am 1. Dezember in einem St. Pöltner Geschäft zu Geld machen wollte, klickten für den Räuber die Handschellen. Er legte sofort ein umfassendes Geständnis ab und grub in seinem Garten den noch vorhandenen Schmuck in Gegenwart der Ermittler aus, was sich laut Richter Martin Kühlmayer als wesentlich strafmildernd auswirke.

Durch Drogen beeinträchtigt

Es habe sich um einen „kurzfristigen Entschluss“ gehandelt, versuchte der Beschuldigte zu relativieren. Verteidiger Josef Gallauner verwies auf eine gewisse Bewusstseinstrübung seines Mandanten beim Überfall hin. War er damals noch durch Tabletten, Drogen und Alkohol beeinträchtigt, nehme er derzeit gar nichts mehr. „Ich hab jetzt wieder klare Gedanken und ich schäme mich“, meinte der Angeklagte in seinem Schlusswort.
Bei einem Strafmaß bis zu 15 Jahren Haft blieb der Schöffensenat im unteren Drittel. Er verurteilte den Räuber zu einer Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren (nicht rechtskräftig). Mit der Schadenersatzforderung für die noch fehlenden Ringe im Wert von rund 14.000 Euro wurden die Privatbeteiligten auf den Zivilrechtsweg verwiesen. Im Namen seines Mandanten erbat Gallauner drei Tage Bedenkzeit.

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