Kranzelreiten - Weitensfeld im Gurktal
Historischer Hintergrund
Pfingstsonntag: Reiter ziehen in die Nachbardörfer
Nach einer Sage sollen in den Jahren, als in Weitensfeld die Pest wütete, nur drei Bürgersöhne sowie ein Edelfräulein vom nahegelegenen Thurnhof die Seuche überlebt haben. Nach einem Wettlauf reichte das Edelfräulein dem Sieger die Hand zum Lebensbund. Daraus soll das Kranzelreiten als Erinnerungsbrauch entstanden sein und muss jährlich abgehalten werden. Würde es einmal ausbleiben, so bricht der Sage nach Unheil über den Markt hinein. Anlässlich eines solchen Falles kamen nach dieser Sage in der Nacht die Pesttoten geritten, was die Weitensfelder am nächsten Morgen an der von Huftritten aufgewühlten Marktstraße erkennen konnten.
Der älteste heute noch fassbare Bericht über das Kranzelreiten stammt aus der Carinthia aus dem Jahr 1814, die damals als Beilage der Klagenfurter Zeitung erschien; schon in diesem Bericht war von einem Jahrhunderte alten Brauch die Rede. Nach Berichten aus den Jahren 1867 und 1891 wurde dieser Brauch schon im Jahr 1567 urkundlich erwähnt, die historischen Dokumente seien allerdings bei den vielen Bränden, die Weitensfeld heimgesucht haben, vernichtet worden.[1]
Der Sieger des Kranzellaufs darf die steinerne Jungfrau küssen, alle 25 Jahre (zuletzt 1997) eine lebende. Bis 1922 gab es nur alle 50 Jahre eine Jubiläumsjungfrau, seit nach dem Zweiten Weltkrieg 1947 eine weitere solche Veranstaltung „eingeschoben“ wurde, werden beim Kranzelreiten alle 25 Jahre Jungfrauen aus Fleisch und Blut geküsst.[2]
Im März 2016 nahm die Österreichische UNESCO-Kommission diese Kultur als Kranzelreiten zu Weitensfeld in das Verzeichnis des nationalen immateriellen Kulturerbes in Österreich auf, in der Sparte Gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste.[3] Zweck dieser Ausweisung ist ein verbindlicher Schutz als lebendige Kulturtradition.
(Textquelle: Wikipedia)
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