Expertin
"Alkoholsucht entsteht aus einer Folge der Regelmäßigkeit"
Psychosoziale Zentren der AVS Kärnten sind eine Anlaufstelle für Menschen mit Drogenproblemen.
ST. VEIT. Der psychosoziale Dienst in St. Veit an der Glan hilft unter anderem Menschen mit Suchtproblemen. Geschulte und bestens ausgebildete Therapeuten widmen sich den verschiedenen Störungsbildern der Klienten.
Suchtverhalten
Elisabeth Mandl ist seit 12 Jahren Fachbereichsleiterin beim AVS Kärnten. Als Expertin zum Thema Sucht und Suchtverhalten versucht sie uns einen kurzen Einblick in dieses hochkomplexe und feinfühlige Thema zu geben.
Drogenprobleme?
Probleme mit Alkohol, Medikamenten oder einer klassischen Spielsucht sind in unserer Bevölkerung weit verbreitet. Im noch jungen Jahr 2022 verzeichnet das Land Kärnten bereits zwei Drogentote. Bevor dieses Szenario eintritt, suchen Suchtkranke häufig psychosoziale Einrichtungen wie jene des AVS Kärnten auf. Laut Statistik sind zwei Drittel davon Männer. Als Fachbereichsleiterin ist Elisabeth Mandl dafür zuständig, dass Menschen, die nicht mehr weiter wissen, rasche und professionelle Hilfe zukommt.
Thema Alkohol
Konsumieren Sie regelmäßig Alkohol?
Eine der am häufigsten auftretenden Süchte ist der Alkohol. Das Thema Alkoholsucht beschreibt die Expertin als eine Folge der Regelmäßigkeit. Je nach vorangeschrittenem Grad zeigt sich die Alkoholsucht dann in unterschiedlichen Ausprägungen. Es gibt verschiedene Gradmesser bei der Alkoholsucht. Wenn Menschen anfangen Alkohol zu konsumieren, um Probleme zu bewältigen oder diese durch einen Rauschzustand zu verdrängen, dann kann das schon sehr gefährlich sein", erklärt Mandl.
Macht der Gewohnheit
Vor allem die Gewohnheit spielt in der Entwicklung einer Sucht eine tragende Rolle.
"Wenn man sich schon darauf freut, abends nach Hause zu kommen, nur um sein Bier zu trinken, dann ist das definitiv schon die erste Vorstufe einer Sucht und kann sehr gefährlich sein. Das Verhalten aus der Gewohnheit heraus zu agieren, kann dementsprechend leicht übersehen werden und endet letztendlich in einem zwanghaften Suchtverhalten", warnt die Expertin.
Alkohol kann tödlich sein
Die Störungsbilder wie Spielsüchte sind demnach anders aufzunehmen und zu behandeln als eine Alkoholsucht bei den betroffenen Menschen. Laut Expertin unterscheiden sich die Süchte in der Motivation, die Gewohnheiten auszuführen. "Bei Spielsüchtigen ist die Motivation, die Sucht auszuführen, eine andere. Hierbei geht es weniger darum, durch den Konsum vor Problemen davonzulaufen. Bei einer Spielsucht ist es eher die Suche nach dem gewissen Kick, genauer gesagt den viel zitierten Adrenalinkick. In weiterer Folge ist es jedoch auch wieder eine Form der Regelmäßigkeit, die zu einer Gewohnheit wird und letztendlich die Sucht auslöst. Sollten Menschen diese Regelmäßigkeit verspüren, dann ist das bereits ein ernstes Alarmsignal", betont die Expertin.
Störungsbilder behandeln
Der psychosoziale Dienst in St. Veit widmet sich diesen Störungsbildern und versucht betroffenen Hilfestellung anzubieten. Die Einrichtung des AVS ist in allen Bezirken in Kärnten zu finden. Spezielle Süchte wie Drogensüchte werden in weiterer Folge in speziellen Drogenambulanzen behandelt. "Unsere Psychotherapeuten sind dazu ausgebildet mit allen möglichen Störungsbildern, die Menschen aufweisen, umzugehen. Werden beispielsweise Depressionen durch Drogeneinnahme prognostiziert, so werden die Klienten in weiterer Folge an Drogenambulanzen weitergeleitet."
-------------
AVS – Sozial- und Gesundheitszentrum St. Veit/Glan
9300 St. Veit/Glan,
Personalstraße 2
T: 04212/6491, F: DW 3499
E: avs.st.veit@avs-sozial.at
www.avs-sozial.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.