Ortsreportage
Das Bistum Gurk feiert 2022 sein 950-jähriges Jubiläum
1072 wurde das Bistum Gurk als eine Stiftung der Gräfin Hemma von Zeltschach gegründet.
GURK. Als kirchlicher und spiritueller Mittelpunkt der Region ist die Marktgemeinde Gurk weit über die Grenzen bekannt. Dieses Jahr feiert die Diözese ihr 950-jähriges Bestehen.
Umfassendes Gebiet
Das Bistum Gurk war ein kleines Suffraganbistum der Erzdiözese Salzburg, das sich im Großen und Ganzen aus den Besitzungen der Heiligen Hemma über das Gurk- und Metnitztal sowie die Gegenden der südöstlich gelegenen Wimitzer und Glantaler Berge erstreckte. Heute umfasst das Gebiet des Bistums Gurk das gesamte Kärntner Landesgebiet.
Areal um Mittelkärnten
Im Mittelalter wurde das Bistum von zwei zentral im Gurktal gelegenen Orten aus verwaltet: Der Stadt Straßburg und dem Markt Gurk, dem Sitz des Gurker Domkapitels. Die Diözese Gurk gehört bis heute zur Kirchenprovinz Salzburg. Gurk war im Mittelalter der Hauptsitz des Bischofs. Das Bistum Gurk ist das Mensalgut des jeweiligen Diözesanbischofs der Diözese Gurk und wurde im Jahre 1072 ursprünglich als eine Stiftung der Gräfin Hemma von Zeltschach gegründet.
Kirchliches Unternehmen
Heutzutage gilt das Bistum abseits jeglicher religiöser Hintergründe vor allem als wirtschaftliche Institution in der Region Mittelkärnten. Das Bistum Gurk ist Arbeitgeber für zahlreiche Mitarbeiter und verwaltet in erster Linie land- und forstwirtschaftliche Besitztümer. Zu den wesentlichen Aufgabenbereichen des Bistums zählen das Hotel Stift St. Georgen am Längsee, der land- und forstwirtschaftliche Betrieb mit Jagd und Holzwirtschaft, die Fischerei, Stromerzeugung und die Erzeugung von Biofernwärme.
Sozialethnische Richtlinien
Unterdessen, versucht das Bistum als Unternehmen nicht nur gewinnorientiert zu arbeiten, sondern dabei vor allem die Verantwortung für Schöpfung, Gesellschaft und Mitarbeitende im Sinne der kirchlichen Lehre zu berücksichtigen. Das Bistum will als regionaler Leitbetrieb wirken und sich dabei an sozialethischen Richtlinien und Nachhaltigkeitskriterien orientieren.
Ein Ort des Friedens
Die Diözese Gurk umfasst heute das gesamte Bundesland Kärnten. Im Lauf der Geschichte versuchte sich das Bistum Gurk immer wieder von der Erzdiözese Salzburg zu lösen. Die größte Ausdehnung der Diözese erstreckte sich um 1787. Das Bistum galt abgesehen von den Herrschaften einiger militant-protestantischer Adelsfamilien in den Randgebieten der Diözese während der Reformationszeit als ein Ort des Friedens für den Katholizismus.
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