Deutschland ist sein Titel-Favorit

Heimo Freithofer aus St. Veit lebt in Berlin. Er sieht das deutsche Team im Finale.

harald.hirschl@woche.at

Deutschland im EM-Fieber. Die Mannschaft um Jogi Löw ist bereits souverän ins Viertelfinale eingezogen. Gespannt verfolgte auch Heimo Freithofer die Spiele der Deutschen wie auch jene der anderen teilnehmenden Teams. Freithofer ist gebürtiger St. Veiter, lebt aber schon seit rund 40 Jahren in Berlin.
„Ich drücke aber dem deutschen Team die Daumen. Das erste Spiel gegen Portugal war nicht so überragend. Ich hoffe aber, dass sie ins Endspiel kommen“, sagt Freithofer. Vor allem Torhüter Manuel oder die Stürmer Mario Gomez und Lukas Podolski sind für ihn die herausragenden Spieler von Deutschland. Die Spiele in Deutschland schaut er sich immer in einer österreichischen Kneipe seines Freundes – einem Vorarlberger – an. Dort werden bei jedem Spiel heimische Spezialitäten – hausgemachter Schnaps aus Vorarlberg, Wurst, Käse oder auch Gösser Bier – aufgetischt. Im Finale tippt Freithofer auf Spanien oder Italien als Gegner der Deutschen.
„Vielleicht wird es aber auch ein Finale mit Überraschungs-Teams geben. Aber die Deutschen hätten sich den Titel verdient. Ich schaue mir wirklich jedes Spiel der Europameisterschaft an, und das immer in einer großen Runde“, sagt der Auswanderer. Er verfolgt natürlich auch des Öfteren die Spiele abseits der EM, wie jene des Hauptstadtclubs Hertha BSC Berlin, derin die zweite Bundesliga abgestiegen ist. Und bei jedem Tor der Hertha spendiert der Wirt eine Schnapsrunde.

Immer nervös
Ab dem Viertelfinale wechseln Freithofer und Co. den Ort des Geschehens und schauen sich die Spiele in einem größeren Lokal an. Aber egal, wo geschaut wird, Freithofer fiebert jedem Spiel entgegen. „Ich bin immer nervös, vor allem, wenn die deutsche Mannschaft spielt. Schade, dass Österreich nicht dabei ist“, so der gebürtige St. Veiter, der mehrmals im Jahr St. Veit besucht. Pflichttermin ist für ihn immer der Wiesenmarkt. Pflichttermin war auch die Eröffnung des Styrerhofs in St. Veit vor Kurzem.
Dort half er als gelernter Koch in der Küche. In Berlin war der Pensionist als Koch und als Ausbildner von Köchen für die Gastronomie und Hotellerie tätig. Nebenbei hatte er noch drei eigene Lokale, bis 2009. Nach Berlin kam er übrigens durch seine Schwester Gerti, die einen Berliner heiratete. Sie hat nach und nach dann die Familie in die deutsche Bundeshauptstadt geholt. Heimweh hatte Freithofer nie.

Ein guter Speck
Trotzdem, eines geht ihm auch nach 40 Jahren in Berlin noch immer ab: „Ein guter Speck, ein richtiger Topfen und ein selbstgemachtes Brot sind Produkte, die ich in Berlin vermisse“, so Freithofer. Deshalb deckt er sich bei seinem Besuch in der Herzogstadt immer mit vielen derartigen kulinarischen Köstlichkeiten ein. Und damit dann in Berlin angekommen, bekocht er seine Familie.
Diese freut sich natürlich darüber so sehr, wie wahrscheinlich Freithofer über einen Europameistertitel der deutschen Nationalmannschaft. Die Marschroute stimmt: Erstmals ist Jogi Löw‘s Team mit drei Siegen in der Gruppenphase ins Viertelfinale aufgestiegen.

Zur Sache:
Fußball-EM: Diese läuft noch bis zum 1. Juli.
Ergebnisse: Deutschland gewann gegen Portugal mit 1:0, gegen Erzrivale Niederlande 3:2 und 2:1 gegen Dänemark
Finale: Am 1. Juli im Olympiastadion Kiew.