Vollste Konzentration im Job
Friesacherin ist im Zugverkehr tätig
Als Fahrdienstleiterin bei den Österreichischen Bundesbahnen ist man als Frau noch in der Unterzahl. Birgit Feichter aus Friesach war eine der ersten Kärntnerinnen in diesem Job.
FRIESACH. Vor sechs Jahren war Birgit Feichter auf Jobsuche. Sie hatte davor im Rechnungswesen gearbeitet. Als sie sich für die Ausbildung zur Fahrdienstleiterin entschied, waren nur zwei andere Frauen in diesem Bereich tätig.
Verantwortungsvolle Aufgabe
Die Arbeit im Stellbereich ist extrem verantwortungsvoll. Die Züge der ÖBB fahren zwar voll automatisiert, aber es kommt immer wieder zu Einschränkungen. Baustellen und Störungen machen die Arbeit der Fahrdienstleiter so wichtig. Sie greifen dann manuell über die Betriebsführungszentrale ein und lenken Züge um. „Vor allem bei Baustellen ist es sehr wichtig,“ erklärt die Friesacherin, „wir sind dafür verantwortlich, dass keine Züge auf Gleise fahren an denen gerade Menschen arbeiten.“
Schwanger, was jetzt?
Dass sie mit ihrer Arbeit in eine Männerdomäne angekommen war, stellte sich allerdings erst nach Bekanntwerden ihrer Schwangerschaft vor knapp vier Jahren heraus. „Meine Chefs wussten im ersten Augenblick nicht wie das jetzt ist mit Beschäftigungsverbot, Karenz und Wiedereinstellung,“ erinnert sich Birgit Feichter. Auch musste sie nach der Geburt ihrer Tochter, aufgrund der vorherrschenden Dienstanweisung, nach einem Jahr wieder arbeiten. Sonst hätte sie die Befähigungserlaubnis verloren und alle Prüfungen wiederholen müssen.
Umdenken im Unternehmen
„Was die Arbeitszeit betrifft ist mir das Unternehmen sehr entgegen gekommen,“ erklärt Feichter weiter. „Ich kann Teilzeit arbeiten und brauche mit Kleinkind daheim noch keine Nachtdienste machen“. Immer mehr Frauen arbeiten in dem Beruf, und somit ändern sich auch die Vorschriften und Ansichten der Vorgesetzten. „Wir bekommen vom Unternehmen und auch von den Arbeitskollegen die volle Unterstützung,“ ist sie froh über den Wandel der letzten Jahre.
Volle Konzentration
Während der Schicht hat man eine große Verantwortung und es dürfen keine Fehler passieren, immerhin könnten davon Menschenleben abhängen. „Ein Vorteil bei uns ist allerdings, dass Männer und Frauen für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn bekommen,“ ist Birgit Feichter froh. „Und am Ende der Schicht ist die Arbeit getan und ein anderer macht weiter. Man macht sich daheim dann keine Gedanken mehr und kann richtig abschalten.“ Ihre Freizeit verbringt sie am Liebsten mit Mann Daniel, Tochter Lena und Hund Ilvy beim Spazieren oder Wandern an der frischen Luft.
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