Immer mehr Motorradunfälle: Die Sicherheitstipps der Experten!
Worauf sollte man achten, wenn man mit dem Motorrad unterwegs ist? Und worauf sollte man auch als Autofahrer achten, um Unfälle mit Motorrädern zu vermeiden. Experten geben hilfreiche Sicherheitstipps zur Vorbeugung!
BEZIRK (stp). Bereits sieben Motorradfahrer verloren heuer bei Verkehrsunfällen in Kärnten ihr Leben. Damit war jeder dritte Verkehrstote im heurigen Jahr ein Motorradfahrer. Für das kommende Wochenende ist heißes Sommerwetter vorhergesagt, es ist mit viel Motorradverkehr zu rechnen.
Um Unfällen vorzubeugen gilt es für Motorradfahrer selbst, aber auch für die restlichen Verkehrsteilnehmer, folgende Sicherheitstipps zu beachten. Polizei-Inspektor Julian Kanatschnig und Valentin Steinwender, Chefinstruktor im Fahrsicherheitszentrum des ÖAMTC in Mail, klären auf:
Vor dem Wegfahren ...
Vor dem Antritt der Fahrt sollte sowohl die Ausrüstung (Helm, Sicherheitskleidung) als auch das Motorrad selbst (Reifen, Bremsen) kontrolliert werden. "Zudem muss man in einem guten geistigen und körperlichen Zustand sein. Wer müde oder gestresst ist, sollte das Motorrad lieber stehen lassen", rät Julian Kanatschnig.
Überhöhte Geschwindigkeit
Einmal am Motorrad unterwegs, ist zu hohes Tempo die Hauptursache vieler Unfälle. "Man sollte sich immer und überall an die Geschwindigkeitslimits halten. Denn wenn man zu schnell fährt und plötzlich etwas passiert, hilft weder Training noch viel Fahrpraxis", so Valentin Steinwender.
"Wenn man zu schnell fährt, wird man von anderen Verkehrsteilnehmer auch leichter übersehen. In Kurven ist eine zu hohe Geschwindigkeit noch riskanter", ergänzt Kanatschnig.
Falsche Selbsteinschätzung
Ein weiterer Punkt, der ein großes Unfallrisiko birgt, ist die falsche Selbsteinschätzung vieler Biker. Polizist und Instruktor sind sich einig: "Man sollte immer sein eigenes Limit, aber auch das seines Motorrades kennen."
Fehlende Fahrpraxis
Sollte man nach langer Zeit wieder einen Ausflug mit dem Bike machen, ist zusätzliche Vorsicht geboten. "Man sollte langsam beginnen. Beim Fahren kommt es auch immer auf die richtige Blick-, Lenk- und Bremstechnik an. Alle Sinne müssen geschärft sein. Im Gegensatz zu einem Auto hat man nur zwei Reifen unter sich: Ein kleiner Fehler kann schnell ernste Folgen haben", so Steinwender.
Sehen und gesehen werden
Nicht nur für Biker selbst, sondern für alle Verkehrsteilnehmer gilt dieser Punkt. "Aufmerksames Fahren ist immer wichtig. Vor allem wenn man weiß, dass viele Motorräder unterwegs sind, ist Vorsicht geboten. Man muss immer bereit sein, auf Fehler anderer Verkehrsteilnehmer zu reagieren", sagt Kanatschnig und fügt hinzu: "Als Motorradfahrer sollte man sich zusätzlich sichtbar kleiden - am besten mit einer Warnweste."
Zusätzliche Gefahr durch die Hitze
Die nötige Sicherheitskleidung ist auch bei heißen Temperaturen ein Muss. Dennoch birgt diese auch Risiken, wie Steinwender anmerkt: "Bei starker Hitze wird es durch Lederkluft oder ähnlichem noch heißer. Um dem entgegenzuwirken sollte man aber nicht auf die Sicherheitskleidung verzichten, sondern öfter Pausen machen und viel trinken."
Polizei-Inspektor Kanatschnig fügt hinzu: "Die Hitze kann zu Konzentrationsschwächen führen und den Kreislauf beeinflussen." Motorradtouren sollten bei hohen Temperaturen also eher auf den späten Nachmittag verlegt werden. "Aber nicht zu spät. Denn im Dunkeln ist es erst recht wieder gefährlich", so Kanatschnig.
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