S37: "Ich glaube nicht, dass was passiert"
Bürgerinitiative lehnt Ausbau der S37 weiter ab - und fordert Tempo 80 auf der S37.
ST. VEIT. Sie spielen in der hitzigen Diskussion rund um einen Ausbau der S37 eine gewichtige Rolle: Die Bürgerinittiativen, die einen Ausbau um jeden Preis verhindern wollen. Die WOCHE bat Judith Danner, Obfrau von "Verkehrt - Bürgerinitiative St. Veit gegen Transit" zum Interview.
WOCHE: Was sagen Sie zum Sicherheitsausbau der S37 zwischen St. Veit und Klagenfurt?
JUDITH DANNER: "Ich befürchte, dass jeder Ausbau, egal, wie er genannt wird, mehr Verkehr bringt. Und dagegen treten wir auf."
Führt es wirklich automatisch zu mehr Verkehr, wenn man nur die Richtungsfahrbahnen durch eine Betonleitwand trennt?
"Das ist schwierig zu sagen - ich weiß aber nicht, ob damit wirklich so ein großer Schritt in Richtung mehr Sicherheit getan ist. Erfahrungen mit Betonleitwänden zeigen ja, dass eine Straße nicht automatisch sicherer wird, wenn es diese Leitwände gibt. Aber es ist sowieso fraglich, ob wir das jemals in der Praxis sehen werden."
Inwiefern?
"Jeder Landespolitiker, in dessen Zuständigkeit das Thema S37 fällt, kündigt einmal Maßnahmen an. Ehrlich gesagt: Ich glaube nicht, dass die S37 jemals ausgebaut wird."
Ein Thema war auch das so genannte "Nadelöhr" bei Schloss Pöckstein, dort wird bis auf weiteres auch nichts geschehen.
"Und das ist auch gut so! Diese schmale Stelle ist die einzige, die eine Tonnagen-Begrenzung für LKW rechtfertigt. Es wäre uns also recht, wenn sie so bleibt, wie sie ist. Auch aus anderen Gründen: Es gb ja schon Pläne, dass die Bauarbeiten Auswirkungen auf die Umgebung von Schloss Pöckstein haben könnten. Da sind wir auf einer Linie mit dem Denkmalschutzamt und lehnen das strikt ab.
Überhaupt glaube ich, dass Autofahrern viel zu wenig zugetraut wird. Das ist eben eine kurvige Strecke mit einer engen Passage - da muss man eben seine Geschwindigkeit anpassen."
Auch die Öffnung der Abfahrten am Zollfeld ist vom Tisch. Wie sehen Sie das?
"Ich merke das bei mir daheim in St. Donat ganz deutlich: Seit die Abfahrt Tanzenberg zu ist, haben wir viel mehr Verkehr. Und die Verantwortlichen finden immer wieder neue Argumente, warum sie nicht geöffnet werden sollen. Wenn man etwas nicht will, dann findet man immer einen Grund, warum es nicht gehen soll. Auch in einer Diskussion wie dieser, wo ein Argument das andere widerlegt."
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