"Scheibmschlogn": Holzradln kommen ins Feuer
Die Trachten- und Brauchtumsgruppe Glödnitz belebt das "Scheibmschlogn" wieder.
GLÖDNITZ. Die Trachten- und Brauchtumsgruppe Glödnitz belebt den Brauch des "Scheibmschlogns" wieder: Am Samstag laden die 16 Damen zum Schauspiel, das kärntenweit wohl einzigartig ist. "Das ,Scheibmschlogn' ist im Südtiroler Raum verbreitet", erinnert sich Trachtengruppen-Obfrau Ingrid Feichtinger, dass der Brauch vor Jahrzehnten in Glödnitz gepflegt wurde.
G'stanzl übers Dorf
Mit einem Sonnwendfeuer feiern die Glödnitzer die Tag- und Nachtgleiche und schlagen dabei die "Scheibm". Feichtingers Mann Wilfried fertigt rund 100 Holzradln. Die Scheiben mit einem Loch in der Mitte kommen dann ins Feuer. Mit einem langen Stecken werden sie aus dem Feuer geholt und ins Tal geworfen. "Die Scheibm rollen brennend den Hang hinab, ein wunderschöner Anblick". Derjenige, der die Scheibe schlägt, singt ein G'stanzl über einen Anwesenden. "So erfragt man allerlei Schandtaten im Dorf", schmunzelt die Obfrau.
"Scheibmschlogn" ist ein uralter Brauch
Ingrid Feichtinger steht seit drei Jahren der Trachten- und Brauchtumsgruppe Glödnitz, die 2011 gegründet wurde, vor.
Das Scheibenschlagen ist ein Brauch, bei dem eine glühende Holzscheibe mit Hilfe von Stecken von Berghängen ins Tal geschleudert wird.
Erstmals urkundlich bezeugt ist das Scheibenschlagen 1090. Durch eine geschlagene brennende Scheibe wurde am 21. März 1090 ein Nebengebäude des Klosters Lorsch in Brand gesetzt.
Der Termin: Die Trachten- und Brauchtumsgruppe Glödnitz lädt am 20. Juni, 20 Uhr, zur Sonnwendfeier mit "Scheibmschlogn", auf den Reiterhof Starzacher vlg. Hardegger.
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