Serie 100 Jahre Republik
Umweltskandal und Jahrhundertsturm Paula

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GÖRTSCHITZTAL, METNITZTAL, GURKTAL. 2011 erhielt das Wietersdorfer-und-Peggauer-Zementwerk (W&P) in Wieting nach einer öffentlichen Ausschreibung den Auftrag der thermischen Entsorgung der in Brückl gelagerten, unter anderem mit HCB (Hexachlorbenzol), belasteten Blaukalke der Donau Chemie AG. Laut Angaben der Donau Chemie sei die schadstofffreie Verbrennung des Materials bei bei hohen Temperaturen über 800 Grad möglich. Der Blaukalk wurde allerdings bei zu niedriger Temperatur verwertet.

HCB in Milch und Futter

Im März 2014 stellte die "Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit" in Lebensmitteln aus dem Görtschitztal Überschreitungen der HCB-Grenzwerte fest. Erst am 26. November 2014 gab der damalige Agrar-Landesrat Christian Benger bekannt, dass HCB in Milch und Futter gefunden worden sei. Zunächst hieß es, das Gift stamme aus "Emissionen ungeklärter Herkunft". Tags darauf erfuhr man, dass das Gift HCB von W&P durch die Verbrennung der belasteten Blaukalke freigesetzt wurde.
Die Staatsanwaltschaft nahm daraufhin die Ermittlungen auf. Der Landtag beschloss am 2. Dezember einen Untersuchungsausschuss. Die diversen Maßnahmen wie Schließungen von Betrieben, Verkaufsverbot von landwirtschaftlichen Produkten (insbesondere Milch), die Aufhebung derselben (teils früher, teils später), Bluttests der Bevölkerung, Entsorgung kontaminierter Futtermittel und vieles mehr sind hinlänglich dokumentiert. Ebenso das Hick-Hack zwischen Politik, Verursachern, besorgten Bürgern und geschädigten landwirtschaftlichen Betrieben.

Keine bleibenden Schäden

Am 21. April 2016 lag der Endbericht des Untesuchungsausschusses vor. Futter und Milch seien sauber, strenge Kontrollen blieben aufrecht. Alle Betriebe durften wieder produzieren. Im März 2018 wurde der 178 Seiten starke Bericht des Umweltbundesamtes veröffentlicht, der bestätigt, dass die Landwirtschaft im Görtschitztal keine nachhaltigen Schäden durch den HCB-Skandal davonträgt und auch Bio-Landwirtschaft wieder möglich sei.

Sturmtief Paula

Am 27. Jänner 2008 fegte Sturmtief Paula in Orkanstärke über Oberösterreich, die Steiermark und Kärnten. 1,7 Millionen Festmeter Holz wurden kärntenweit niedergemäht, die betroffenen Gemeinden waren Metnitz, Glödnitz und Deutsch-Griffen (Hochrindl). 250 Hektar Wald waren im Bezirk Feldkirchen betroffen, am stärksten betroffen war die Hochrindl betroffen. Der Gesamtschaden (in Kärnten) durch den Sturm mit Geschwindigkeiten von bis zu 145 Stundenkilometern betrug 50 Millionen Euro, dazu kamen rund 500.000 Euro Schaden durch kaputte Dächer und Gebäude. Unzählige Haushalte hatten keinen Strom.

Pioniere und Feuerwehren

An den Aufräumarbeiten beteiligten sich Feuerwehren aus ganz Kärnten und Pioniere des Bundesheeres. Die Wehren halfen etwa, die Straßen wieder frei zu machen und bei Schäden an Gebäuden. Die Pioniere halfen bei Aufräumungsarbeiten, machten die Straßen wieder befahrbar und waren beim Aufbau der Infrastruktur behilflich. Der Einsatz nach Sturmtief Paula war aber nicht der einzige, der in Metnitz stattfand. "Im September 1997, bei dem verheerenden Hochwasser im Metnitztal, leistete das Bundesheer ebenfalls wochenlang ganze Arbeit", erinnert sich der Metnitzer Bürgermeister Anton Engl-Wurzer.

Mehr zum Thema:
www.meinbezirk.at/100Jahre

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