Gurk
Weitere Hochwasserschutz-Maßnahmen werden umgesetzt
Der dringend notwendige Hochwasserschutz in Gurk kostet insgesamt 5,33 Millionen Euro. Zweiter Bauabschnitt startet 2024.
GURK. Landesrat Daniel Fellner besuchte diese Woche im Zuge eines Lokalaugenscheins die Marktgemeinde Gurk. Nachdem das Gurktal im November letzten Jahres von einem starken Hochwasser getroffen wurde, machte sich der Referent für Wasserwirtschaft ein Bild über bestehende und noch notwendige Schutzmaßnahmen. "Die Marktgemeinde Gurk konnte ausschließlich aufgrund der vorausschauenden Arbeit des Krisenstabes mittels temporärer Hochwasserschutzmaßnahmen geschützt werden", so Fellner.
Bis zu 79 Objekte in Gefahr
Laut Gefahrenzonenplan kommt es im Ortsbereich von Gurk bei einem Hochwasserereignis mit 100-jährlicher Auftrittswahrscheinlichkeit (HQ100) zu großflächigen Vorlandabflüssen. Bei einem 30-jährlichen Hochwasser wären 53 Objekte, bei einem 100-jährlichen Hochwasser 72 Objekte und bei einem 300-jährlichen Hochwasser 79 Objekte betroffen. "Um die Gurk im Falle von Unwetterereignissen nachhaltig sicherer zu machen, und Einwohnerinnen und Einwohner samt Gebäuden zu schützen, werden nun die neuen Hochwasserschutzmaßnahmen realisiert", betont Fellner.
Erster Bauabschnitt ist 2021 fertig
Die Schäden und Probleme, die das Hochwasser im letzten November hinterlassen hat, sind auch heute noch teilweise sichtbar. Bürgermeister Siegfried Kampl informiert, dass der erste Bauabschnitt des Hochwasserschutz-Projektes im nächsten Jahr beendet werden soll: "Wir sind ja eigentlich schon zwei Jahre in Verzug, weil der Bund die notwendigen Mittel nicht aufbringen konnte. Die Maßnahmen müssen so schnell wie möglich umgesetzt werden. Kürzlich wurde die erste Brücke über die Gurk fertiggestellt, eine weitere soll noch folgen. Auch die weiteren Maßnahmen laufen derzeit nach Plan."
Besserer Schutz für Sandboden
Geplant sind umfangreiche Maßnahmen, beispielsweise die Erneuerung der bestehenden Holzbrücke flussauf des alten Standortes sowie die Herstellung einer Ersatzbrücke im Ortszentrum. Rechts- und linksufrig wird das Vorland zur besseren hydraulischen Durchströmung „aufgeweitet“. Darüber hinaus wird ein hochwassersicheres Verschlussorgan beim Kraftwerk Schuster errichtet: Damit wird verhindert, dass große Teile des Ortsteiles „Sandboden“ bei einem HQ100 überflutet werden. Weiters werden Erddämme errichtet und die bestehende Schutzmauer saniert.
Nächster Bauabschnitt soll 2024 beginnen
„Mit den Hochwasserschutzmaßnahmen in der Marktgemeinde Gurk können der Ortsbereich Gurk und die gefährdeten Siedlungsbereiche besser vor der Naturgefahr Wasser geschützt werden. Gleichzeitig wird die Gurk ökologisch verbessert. Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus stellt dafür den Großteil der Finanzierung, nämlich 4,51 Millionen Euro zur Verfügung“, stellt die zuständige Bundesministerin Elisabeth Köstinger fest.
Bürgermeister Kampl fordert: "Es darf keinen weiteren zeitlichen Verzug geben. Der Bund muss die nötigen Mittel für den restlichen Ausbau aufbringen." Der Start des zweiten Bauabschnitts ist im Frühjahr 2024 geplant. Die vollständige Umsetzung der geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen soll voraussichtlich bis 2026 erfolgen.Die Projektsumme beläuft sich auf insgesamt 5,33 Millionen Euro. Der Anteil des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus beträgt 4,51 Millionen Euro (84,7%).
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