Wenn das Sparbuch der Bank etwas spart

ST. VEIT. Ein St. Veiter Wohnungsvermieter, legte kürzlich sein Sparbuch ohne Bindungsfrist beim Schalter der örtlichen Volksbank zur Auflösung vor.

Unangenehme Überraschung
"Im Feber 2010 wurden genau 540 Euro eingelegt und bis zur Auflösung im Dezember 2013 kein Cent behoben. Daher habe ich mir nach der langen Zeit zumindest einen minimalen Zinsertrag erwartet", berichtet der St. Veiter. Es kam allerdings anders: "Nicht nur, dass von einer Zinsauszahlung keine Rede sein konnte, ja nicht einmal der eingezahlte Betrag wurde refundiert", staunt der Immobilienbesitzer. Das Kreditinstitut hat also 1389 (!) Tage mit dem anvertrauten Betrag von 540 Euro gearbeitet, um dem verduzten Mann danach ganze 535 Euro in die Hand zu drücken.

Kontoführungsgebühren
Die WOCHE bat die Bank um Stellungnahme: "Dem Vermieter wäre es freigestanden, eine Bindung und damit eine höhere Verzinsung zu vereinbaren, da er das Sparbuch innehatte und auch das Losungswort kannte. Dies ist nicht erfolgt. Bei Sparbuchanlage wird gemäß Informationspflicht auch im Sparbuch vermerkt, dass bei Sparbuchauflösung eine Buchgebühr von 5 Euro verrechnet wird. Dies ist bei Sparbuchrealisat erfolgt", so Karl Steindorfer, Regionalleiter der Volksbank St. Veit/Friesach. Der Betroffene dazu: "Bevor das verwahrte Mieter-Sparbuch nicht mir gehört, rühre ich es selbstverständlich nicht an!"

Täglich fällige Sparbücher:
Von den fünf St. Veiter Banken verrechnen drei eine Schließungsgebühr. Die Volksbank verrechnet darüber hinaus auch eine Kontoführungsgebühr.

Volksbank: Zinsen 0,125 %, € 5,00 Kontoführungsgebühr, € 5,00 Schließungsgebühr.

Kärntner Sparkasse:
Zinsen 0,1250 %, keine Kontoführungs- und Schließungsgebühr.

Bawag/Psk:
Zinsen 0,0625 %, keine Kontoführungsgebühr, keine Schließungsgebühr.
Hypo-Alpe-Adria-Bank: Zinsen 0,1000 %, keine Kontoführungsgebühr, € 6,00 Schließungsgebühr.

Raiffeisenbank: Zinsen 0,2500 % (+ 0,2500 % Bonus bis 30. Juni 2014), keine Kontoführungsgebühr, dafür aber € 8,00 Schließungsgebühr.