Nichtraucherschutz-Gesetz

Wirte fürchten Umsatzeinbußen und Lärmprobleme

Ab 1. November gilt bundesweit das neue Nichtraucherschutz-Gesetz. Auch für einige St. Veiter Lokale und deren Betreiber ändert sich dadurch einiges. Die WOCHE hat nachgefragt.

ST. VEIT (stp). Günter Schrei, Inhaber der Lokale M2 und Vipresso in St. Veit, befürchtet verheerende Auswirkungen auf das Geschäft und einen Rückgang der Gäste. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Zustrom an Nichtrauchern im Vipresso ab 1. November so groß sein wird", sagt Schrei und weiter: "Im M2 ist das Problem noch größer. Etwa 80 Prozent meiner jüngeren Gäste sind Raucher." Während er beim Vipresso eine Heizung und einen Windschutz vor der Türe anbringen wird, sieht er die Lage beim M2 noch kritischer.

Nachbarn werden keine große Freude haben

"Wenn da über 20 Leute vor der Türe stehen und rauchen werden meine Nachbarn sicher keine große Freude haben. Denn die werden sich sicher nicht anschweigen, sondern auch miteinander reden", spricht Schrei den wohl steigenden Lärmpegel an, der durch das neue Gesetz verursacht wird. "Außerdem fahren in der Gasse ständig Taxis und Autos vom Pizza-Lieferdienst vorbei. Die Raucher dürfen also auch den Verkehr nicht gefährden", sagt er.

Eine Lösung hat er bisher nicht, Schrei weiß allerdings auch nicht, wer für die nötigen Kontrollen zuständig sein wird. "Ich bin nicht für jeden verantwortlich, der vor meiner Türe steht. Im Gegenteil: Ich muss die Leute ja hinausschicken, wenn sie rauchen wollen", ärgert sich Schrei über zu wenig Information der zuständigen Behörden und der Wirtschaftskammer. "Niemand weiß wer verantwortlich ist und wer das neue Gesetz kontrollieren wird." 

Lauko: "Mehr Polizei-Präsenz wird nötig sein!"

Bieradies-Betreiber Peter Lauko hofft auf mehr Polizeipräsenz in der St. Veiter Innenstadt - ebenfalls begründet durch die vermutet höhere Anzahl an Personen vor den Lokalen. "Ich kann nicht für jeden, der an meiner Türe vorbeigeht haften. Die Polizei ist noch mehr gefordert, zu später Stunde für Ruhe zu sorgen", sagt Lauko. Zum Thema Lärm hat er eine klare Meinung: "Die Leute wollten das neue Nichtraucherschutz-Gesetz, dann werden sie wohl auch den steigenden Lärm aushalten. Man kann den Rauchern ja nicht verbieten zu sprechen."

Mit seinen Nachbarn bzw. Anrainern habe er aber keine Probleme. "Natürlich wird es lauter werden als bisher, aber ich denke bei uns wird sich das nicht so tragisch auswirken." Auch auf das Geschäft selbst werde sich das neue Gesetz langfristig nicht auswirken, meint er: "Früher oder später wird sich das normalisieren. Natürlich wird es am Anfang etwas schwierig werden, aber das wird sich legen." Vor dem Lokal werde er im Winter einen Heizstrahler und einen Tisch für bis zu fünf Personen aufstellen.

Habich: "Leute gehen trotzdem fort"

Beim neuen Pub der Schaubude sind ebenfalls Maßnahmen geplant, "um den Rauchern vor der Türe eine angenehme Atmosphäre zu bieten", sagt Vereinsobmann Jopi Habich. Er glaube nicht, dass sich das neue Gesetz auf den Umsatz auswirken wird. "Die Leute gehen lieber weg, als zu Hause ihr Bier zu trinken. Dass man nicht mehr rauchen darf, wird nichts daran ändern. Wir haben ein zivilisiertes Publikum und kommen mit unseren Nachbarn gut aus. Man wird sehen, ob der Lärm ein großes Problem sein wird."

-----------------------

-----------------------

Lesen Sie auch:

• Stefan Sternad (WKO): "Wirte brauchen Rechtssicherheit!"