Längsee
Opposition einstimmig dagegen: Strandbad-Neubau steht vor dem Aus

Geht es nach der Opposition braucht das Strandbad am Längsee keinen Neubau, sondern eine Renovierung und eine Attraktivitätssteigerung im Innenbereich
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  • hochgeladen von Stefan Plieschnig

Strandbad-Neubau am Längsee kostet 200.000 Euro mehr als im Vorjahr beschlossen wurde. Oppositionsparteien gehen sogar von 3,1 Millionen statt der beschlossenen 2,4 Millionen Euro aus. Deshalb wollen FPÖ, VP und die Liste Grojer geschlossen im Gemeinderat dagegen stimmen, was eine Mehrheit von zumindest 12:11 Stimmen bedeuten würde.

LÄNGSEE (stp). Der Neubau des Strandbad Längsee um 2,4 Millionen Euro wurde im Vorjahr im St. Georgener Gemeinderat beschlossen. Nun soll das Projekt aber deutlich mehr kosten. Laut Bürgermeister Konrad Seunig sei eine Erhöhung der Kosten auf 2,6 Millionen Euro durch die zeitliche Verzögerung, verursacht von der Aufsichtsbeschwerde der VP St. Georgen, entstanden. 

Differenz von über 300.000 Euro

Ewald Göschl, Parteiobmann der VP St. Georgen sieht das anders: "Wir haben vor wenigen Wochen im Finanzausschuss eine Kostenschätzung von 3,1 Millionen Euro präsentiert bekommen. In den 2,6 Millionen Euro fehlt zudem eine Förderung über 100.000 Euro, die wir nicht bekommen und auch die Vorplatz-Gestaltung ist darin nicht enthalten." Der Finanzausschuss hätte sich damals einstimmig gegen das Projekt in dieser Kostenhöhe ausgesprochen. Durch Einsparungen im Bau, wie etwa eine reduzierte Quadratmeter-Anzahl oder Änderungen in der Statik, sei man nun bei den von Seunig kolportierten 2,6 Millionen. 

Opposition mehrheitlich gegen Neubau

Aufgrund der Kostenerhöhung erwarte man sich nun bei der nächsten Gemeinderatsssitzung Ende Juli einen neuen Finanzplan. Dann wolle die Opposition einstimmig gegen den Neubau des Strandbades stimmen. "Meine gesamte Fraktion ist dagegen. Wir sprechen uns für eine Renovierung und eine Steigerung der Attraktivität im Innenbereich aus, wollen aber keinen Neubau", betont Vzbgm. Wolfgang Grilz von der FPÖ.

Adrian Reichhold, VP-Gemeinderat und Kontrollausschuss-Obmann ergänzt: "Wir sprechen hier eigentlich nur vom Neubau eines Seegasthauses. Das alleine wird aber nicht mehr Leute an den See bringen." Außerdem gebe es dann die Gefahr, dass sich kein geeigneter Pächter findet.

Bürgerforum als Zünglei an der Waage

Das Zünglein an der Waage ist Ernst Grojer, der mit seiner eigenen Liste ein Mandat im Gemeinderat inne hat und die wichtige 12. Stimme gegen den Neubau wäre. Auch für ihn ist das Projekt nicht tragbar: "Man setzt alle Hebel in Bewegung, um die Finanzierung des Projektes aufzustellen. Für mich ist das ein reines Prestigeprojekt für Gemeinde und Land." Außerdem würde eine solche "Unseriosität" weitere Projekte in den nächsten Jahren in der Gemeinde zum Stillstand bringen.

Denn für Straßenbau oder weitere Projekte im Bereich Infrastruktur fehle in den nächsten Jahren das Geld. "Wenn das so umgesetzt wird sind wir als Gemeinderat die nächsten 20 Jahre handlungsunfähig", sagt Reichhold. 

"Wir wollen etwas ändern, nur nicht so!"

Worin sich die drei Oppositionsparteien jedoch einig sind: Es muss im Strandbad etwas getan werden. Eine Renovierung des Hauptgebäudes sei ebenso im Rahmen des Möglichen, wie eine Neugestaltung des Innenbereiches. "Es braucht einen anständigen Wasser- und Spielpark für die Kinder und neue Ideen um die Attraktivität des Sees wieder zu steigern", so Grilz. Auch die Asphaltierung des Parkplatzes sei nötig. 

Seunig: "Politisches Spiel"

Bürgermeister Seunig selbst weist die Kritik der Opposition zurück: "Wir werden bei den Kosten auf 2,5 Millionen Euro kommen. Es wird ja auch nie eine konkrete Alternative genannt. Saniert wurde schon oft genug. Für mich ist das ein politisches Spiel und eine Verzögerungstaktik vor den Wahlen." Sollte es keinen positiven Beschluss geben, verliere man Laut Seunig außerdem Förderungen von knapp einer Million Euro (48 %). Seunig selbst gehe aber davon aus, dass es im nächsten Gemeinderat einen positiven Beschluss für den Bau geben wird.

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