Der Greim - Der Zauberberg der Wölzer Tauern
Bei Bergbildern sind die Wirklichkeit und die Wahrheit nicht auf den Fotos. Die Tiefen, die 100 oder 800 Meter, lassen sich nicht zweidimensional ausdrücken.
Die Skitour ist ein Versuch dem Greim als Berg gerecht zu werden. Die Fotos sind eine sanfte Ännäherung an den Berg, der so viele bezaubert.
Anderl Heckmair schrieb einmal, was er unter einem Bergsteiger versteht: "Ein Bergsteiger ist meines Erachtens nicht einer, der nur extreme Touren unternimmt oder nur eine zeitlang bergsportlich tätig ist, sondern einer, der auf Dauer dem Berg im weitesten Sinne als Lebensideal und –inhalt verbunden bleibt."
Die die Berglandschaft um St.Peter am Kammersberg dominierende zart geschwungene Kuppe des Greim, die wunderschönen Abfahrten, die Rinne und der sanfte Übergang zum Sandkogel, machen den Greim zu einem der schönsten Berge der Steiermark, ja zu einem Zauberberg. Der Greim kann süchtig machen.
Wirklich oben bist du niemals
Beim Aufstieg verliert man sich als SkitourengeherIn in steilen, weiten Hängen. Unzählige Sportlerinnen und Sportler gehen gleichzeitig kurze Kehren in der Rinne hoch und verlieren sich im breiten Übergang zum Sandkogel und im steilen Aufstieg zum Gipfel. Wir stiegen zu viert auf, der Kontakt zu anderen Tourengehern ging im Nebel und im Wind verloren. Der Blickkontakt hielt oft keine 20 Meter, im Wind war eine Kommunikation mit dem unmittelbaren Tourenpartner kaum mehr möglich. Im oberen Bereich waren die Aufstiegspuren gefroren und der Schnee angeweht und hart und gepresst. Einer aus unserer Gruppe war schon abgefahren, zu dritt stiegen wir in den letzten steilen Hang ein und irgendwann, viel früher als wir uns erwartet hatten, kamen wir am ebenen Hochplateu an und bald hing das Gipfelkreuz irgendwo vor uns in der Nebelsuppe.
Wir haben keine Fernsicht oben. Wir haben auch keine Nahsicht oben. Wir verlieren uns im monotonen Weiß. Das Gipfelkreuz könnte sonstwo stehen.
Die Abfahrt im oberen Teil mit hartem, vereisten Pressschnee und im Nebel war schwierig. Man glaubte zeitweise völlig die Orientierung zu verlieren. Der Gleichgewichtsinn spielt verrückt. Erst weiter unten am Übergang zum Sandkogel riß die Nebeldecke auf und diese unglaublich schöne Rinne war wiederum sehr gut auszufahren und ein Genuss für uns drei.
Der Greim ist eine Schönheit. Ein Berg, der sich ins Gedächtnis eingraviert. Und bei jeder Rückkehr präsentiert er sich neu, geheimnisvoll, beinahe fremd.
Fotos: Fritz Grabner & Franz Waditzer
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