Caroline Weinberger ist Weltklasse an der Motorsäge
Die 19-jährige Caroline Weinberger ist bei der Waldarbeiter-Weltmeisterschaft in Lillehammer (Norwegen) dabei.
ALTHOFEN, LAVAMÜND (stp). Als komplette Quereinsteigerin bezeichnet sich Caroline Weinberger. Erst vor wenigen Wochen hat die 19-Jährige an der Agrar-Hak in Althofen maturiert. Durch die Schule ist sie vor zwei Jahren auch erstmals mit Waldarbeiten und den damit verbundenen Meisterschaften in Berührung gekommen.
Sieg bei Holzstraßenkirchtag
"Bei den Schulmeisterschaften hat es immer nur Burschen-Teams gegeben. Mit einigen Schulfreundinnen haben wir damals dann das erste Mädchenteam gegründet", erinnert sie sich zurück. Die Freude daran blieb bei Weinberger nicht von kurzer Dauer. Beim Holzstraßenkirchtag 2016 in St. Urban konnte sie sich gleich beim ersten Antreten für den Bundesentscheid qualifizieren, indem sie die Frauen-Klasse für sich entscheiden konnte. Auch dort trumpfte sie auf und gewann ihre Klasse souverän, qualifizierte sich damit für die WM-Ausscheidung.
Ich bin eine Quereinsteigerin, habe mit Holz nie etwas zu tun gehabt.
"Da habe ich mich wieder gegen drei andere Mädels aus Österreich durchgesetzt", so Weinberger. Das Resultat der tollen Ergebnisse ist nun die Teilnahme bei der Waldarbeiter-Weltmeisterschaft Anfang August in Lillehammer (Norwegen).
Präzision, Genauigkeit, aber auch Schnelligkeit sind die wichtigen Eigenschaften, die beim Wettkampf entscheidend sind. Als einzige Österreicherin fliegt sie auch mit dem nötigen Kampfgeist in den Norden Europas. "Eine Medaille wäre schön", sagt sie.
Beim Wettkampf gibt es fünf einzelne Bewerbe, für jeden werden Medaillen vergeben. Aus den Punkten dieser Kategorien wird schließlich auch ein Gesamtsieger ermittelt – Weinberger hat also sechs Chancen auf Edelmetall.
Vorbereitung mit Team
Die Vorbereitung auf das große Event läuft bereits. Anfang Juni war Weinberger mit dem Österreichischen Nationalteam auf Trainingslager. Mit Matthias Morgenstern (Lendorf), Jürgen Erlacher (Radenthein) und Junior-Teilnehmer Daniel Oberrauner (Feistritz) sind gleich drei weitere Kärntner in Norwegen dabei. Wo genau Weinberger im Vergleich zur Konkurrenz aus aller Welt steht, weiß sie noch nicht. "Viele halten sich bedeckt, wollen nicht zu viel preisgeben." Bei einem internationalen Treffen in München Mitte Juli werde es erste Eindrücke von den anderen Nationen geben.
Holz bleibt ein Hobby
Nach den Weltmeisterschaften will sich die 19-Jährige weiter auf ihre berufliche Zukunft konzentrieren. Nachdem sie die Schule in Althofen abgeschlossen hat, wohnt sie seit Kurzem wieder in ihrem Heimatort Lavamünd. Dort engagiert sie sich auch stark bei der Landjugend und übt ihr zweites Hobby, die Jagd, aus. Beruflich wolle sie nicht mit Holz arbeiten, sagt sie: "Ich habe auch zuvor nie etwas mit Holz zu tun gehabt. Das Hobby hat sich erst vor zweieinhalb Jahren so stark entwickelt." Demnächst wird sie eine Lehre im Bereich Finanzen und Rechnungswesen beginnen.
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