Im Gespräch
„Man bekommt Gefühl, als ob man zuhause ist"

Foto: kai

Rebecca Soumagné & Ben Connor spielen die Hauptrollen in "Cabaret" beim Musikfestival in Steyr.

Sie spielen beide das erste Mal beim Musikfestival in Steyr. Welche Eindrücke konnten Sie bereits sammeln?
Soumagné: Ich habe bisher nur positive Eindrücke sammeln können. Die Stadt und auch die Location sind wunderschön.
Connor: Es ist wirklich toll. Steyr ist schön. Ich finde es spannend, dass es bei Sommerfestspielen immer verschiedene Locations gibt. Wenn man das ganze Jahre im Theater spielt, ist es ein ganz ein anderes Gefühl, als wenn man draußen spielt. Es ist nicht so getrennt von der Realität. Es ist anders als im Theater.

Ben Connor, sie spielen heuer Clifford Bradshaw in „Cabaret". Eine Rolle, wie für Sie gemacht? 
Jein. Es ist interessant für mich. Ich komme normalerweise zu Produktionen, in denen es viel zu singen gibt. Cliff ist etwas anders. Was interessant ist: Wir singen auf Deutsch, ich spiele einen Amerikaner und ich bin Australier. Cliff ist eine interessante, spannende Rolle.

Rebecca Soumagné, sie spielen heuer die Rolle der Sängerin Sally Bowles das erste Mal. Wie ist es für Sie eine Rolle das erste Mal zu spielen?
Es fängt damit an das Textbuch durchzugehen, die Songs durchzugehen. Es ist spannend so jemanden dann neu kennenzulernen, sich mit der Rolle bekannt zu machen.
Connor: Für mich ist eine Rolle, die man schon gespielt hat wie ein alter Freund. Wenn es nicht die Lieblingsrolle ist, ein alter Bekannter (lacht). Wenn sie neu ist, ist es wie eine neue Beziehung. Es ist wunderbar eine Rolle, die du gut kannst, wieder zu spielen. Eine neue Rolle ist aufregend.
Soumagné: Ja, und mit jeder Probe entdeckt man mehr von der Rolle, was sie fühlt, was sie meint.

Ben Connor, sie sind ausgebildeter Opernsänger. Was verschlägt sie zum Musical?
Ich bin seit fünf Spielzeiten an der Volksoper und dort hat man die Möglichkeit Oper, Operette und Musicaltheater zu machen. Ehrlich gesagt, mein Lieblingsstil aus meiner Jugend ist der, der hochklassischen Musiktheaterstücke aus den 40er Jahren. Ich bin Opernsänger geworden, weil meine Stimme passt.

Rebecca Soumagné, sie sind Sängerin, Tänzerin, Schauspielerin. In welcher dieser Sparten fühlen Sie sich mehr zuhause?

Also, das hat sich in den letzten Jahren etwas gewandelt. Ich kam vor und während der Ausbildung aus dem Tanz. In den letzten Jahren habe ich mich mehr zum Gesang und zum Schauspiel hingewandelt, weil ich hauptsächlich Rollen bekommen habe in gesangslastigen Stücken.

In dem Stück geht es auch um den Freiheitsgedanken. Was ist für sie Freiheit?
Connor: Ein Auto. Ich wohne seit neun jahren in Wien und habe seitdem kein Auto gehabt. Wenn ich an meine Jugend denke in Australien. Da hat man ab 17 ein Auto gehabt, weil man sonst nirgends hinkommt. Also ein Auto.
Soumagné: Freiheit ist für mich das ich machen kann was ich möchte. In der Früh aufstehen und tun was ich will.

Was sind die schönsten Momente als Künstler?
Soumagné: Wenn man den Anruf bekommt, dass man die Rolle, die man immer haben wollte, bekommen hat. Warum ich Künstler geworden bin ist das Gefühl, das man hat, wenn man auf der Bühne steht und man merkt, wie man die Leute berührt.
Connor: Es gibt Momente, wo du auf der Bühne stehst und es ist vielleicht nicht eines deiner Lieblingsstücke. Und dann merkst du, dass alle Leute, die da sind, das wirklich gut finden. Und du bist dabei. Und du bekommst das Gefühl, als ob man zuhause ist.

Was ist ihre Traumrolle?
Soumagné:
Sally Bold ist tatsächlich eine Traumrolle für mich. Was ich als Kind immer gerne machen wollte und ich noch immer interessant finde wäre Fantine in "Les Miserables".
Connor: Eigentlich habe ich meine Traumrolle schon bekommen: Billy Bigelow in "Karussell".

Haben sie als routinierte Bühnendarsteller noch Lampenfieber?
Connor: Eigentlich habe ich Angst wenn ich keines habe. Ich bekomme nicht wirklich Lampenfieber. Ich finde, dass ich immer etwas fühle, etwas Spannendes oder so. Ein paar Mal in meinem Leben habe ich nichts gefühlt, da vergisst man dann etwas Wichtiges. Es geht auch nicht weg. Man erwartet das schon.
Soumagné: Lampenfieber ist das falsche Wort. Es ist eher Nervosität oder Aufgeregt sein. Aber im positiven Sinne, dass man sich darauf freut.

Gibt es bestimmte Rituale vor der Premiere bzw. vor ihrem Auftritt?
Connor: Kaffee, und ich lese meine Rolle durch. Das kommt daher, weil ich im Repertoiretheater spiele und, wenn man vier verschiedene Stücke gleichzeitig spielt muss man schauen, was spiele ich heute.
Soumagné: Ich kann vorher meine Rolle nicht durchlesen, weil da habe ich Angst, dass ich den Text vergesse. Ich habe eigentlich kein Ritual.

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