Werken und Wirken in der Entwicklungszusammenarbeit

STEYR. Die Begegnungen mit den Menschen vor Ort, die facettenreiche Zusammenarbeit in der humanitären Projektarbeit, die Perspektiven der internationalen Entwicklungszusammenarbeit, der Entwicklungsprozess zu den Projektausführungen, Hintergründe zu den Menschenrechtsverletzungen, die Möglichkeiten für angehende Auslandszivildiener, Wichtiges zu den Volontariats-Strukturen: all das präsentiert Valentin audiovisuell und verbal am Mittwoch, den 16. März, um 19 Uhr, im Kulturverein Röda, Gaswerkgasse 2 in Steyr.

Nach der interaktiven Vortragsreihe wird ausreichend Raum für den entwicklungspolitischen Dialog gegeben. Das großartige Cafe im Kulturhaus Röda schafft eine qualitative soziokulturelle Atmosphäre mit Snacks und Getränken.

Der Verein Childrenplanet freut sich auf zahlreiche, interessierte Besucher und interaktives Mitwirken ganz im Sinne eines entwicklungspolitischen Dialogs. Eintritt: Freiwillige Spenden, der Erlös ergeht an menschenrechtspolitische Arbeit.

Hintergrundinformationen

Dieser Bericht beschreibt die vielfältigen Aktivitäten und Einsatzgebiete des ersten Childrenplanet-Auslandzivildieners Valentin Pritz im Zeitraum August 2014 – August 2015. Darüber hinaus wird über die Bedeutsamkeit und Chancen der Auslandszivildienstmöglichkeit ebenso geschrieben, wie über die gesamtgesellschaftlichen Benefits, die sich durch einen abgeleisteten Auslandszivildienst eines zivildienstpflichtigen Bürgers ergeben. Valentin Pritz, als erster Auslandszivildiener für Childrenplanet, hat einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation vieler Menschen in Kambodscha geleistet. Hierfür denke man vor allem an die unzähligen Projektaufgabenfelder, in denen Valentin akribisch und überlegt mitarbeitete. Insbesondere sei hier die eigenständige Mitarbeit in der lokalen Holzwerkstätte hervorgehoben. Das sozialökonomische Projekt hat sich in den letzten Jahren zu einer festen Projektgröße der Evergreen Community entwickelt. Warum? Die Holzwerkstätte dient einerseits als perspektivisches Instrumentarium für einheimisch-jugendliche Menschen, um spätere Berufschancen zu verbessern und erweitern, andererseits wird damit auch eine Plattform geschaffen, die Raum und Möglichkeit für kreatives Werken öffnet. Das kooperative „Werken und Wirken“ von Valentin mit den jungen kambodschanischen Mitarbeitern zeichnete sich immer wieder durch hervorragende Ergebnisse aus. So konnte vor Ort durch Verkaufsstände ein kleiner Wirtschaftsbetrieb entstehen, der wiederum für die zielstrebige Autonomie einen entscheidenden Aspekt inne hat. Aber auch durch Kooperationspartnerschaften mit österreichischen Unternehmen (Bsp.: Unternehmen Servus Sicherheitstechnik aus Steyr) konnten Nahtstellen entstehen, die durch den Groß-Ankauf von Weihnachtsgeschenken für Kunden wichtige finanzielle Mittel in den Projektort zurückfließen ließen.

Valentins Aufgaben dabei waren vor allem die Erstellung von Arbeitsplänen, die Mitarbeit bei der Konstruktion von Holzprodukten und last, but not least, die Projektberichterstattung für Childrenplanet. Die weiteren Aktivitäten waren auch in der Mitarbeit der existenziellen Grundversorgung für die Bevölkerung angesiedelt. Für das Hopeful-Waterproject (Trinkwasser- und Nutzwasserversorgung) war die Verbesserung der Einführung und Aufbereitung der vorhandenen Dokumentation ein erster Arbeitsschritt, der die Childrenplanet-Administration hinsichtlich dessen erheblich erleichterte. Gemeinsam mit dem Volontär Bernhard Birklbauer im Arbeitsteam der Wasserprojekte wurden Brunnenstandorterhebungen, Reparaturen der beschädigten Wasserbrunnen, die Errichtung von neuen Brunnen und Wasseranalysen durchgeführt.

Die produktive Mitarbeit in der Landwirtschaft (u.a. Bewirtschaftung Betreuung der Felder wie Ananas, Pfefferplantagen, etc.) und die filmische sowie fotografische Dokumentation sorgten für weitere spannende, aber auch herausfordernde Arbeitsfelder, in diesen Valentin viel bewegen konnte.

Die Entwicklung dieser umfangreichen Projekte und die Ausweitung der Projektfelder bieten für Auslandszivildiener nicht nur die Möglichkeit, sich aktiv in der doch sehr globalwichtigen Entwicklungszusammenarbeit einzubringen, sondern es eröffnet neue Wege des Lernens. Die zahlreichen menschlichen Begegnungen, der Aufbau von interkulturellen Beziehungen, die Entstehung von Freundschaften, Austausch und Kommunikation auf Augenhöhe, das Erlernen von Grundkenntnissen der kambodschanischen Sprache Khmer, die Erkundung der politischen Verhältnisse in Kambodscha und das Kennenlernen der teils sehr schwierigen kambodschanischen Lebensverhältnisse sorgen für Entdeckungs- und Erfahrungswege, die auch für die österreichischen gesellschaftlichen Verhältnisse einen essentiellen Gesichtspunkt darstellen.

Childrenplanet setzt als „Träger der öffentlichen Sozialdienststelle“ (Anm. Auslandszivildienst) nicht nur im menschenrechtspolitischen Akzente, nein, Childrenplanet verbindet menschlich und freundschaftlich, so ergibt sich Verständnis für das globale „Werken und Wirken“.