Biohof Heuberg
Äpfel muss man wie rohe Eier ernten

Sabine Mader bei der Qualitätskontrolle der Apfelernte. | Foto: Sabine Mader
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  • Sabine Mader bei der Qualitätskontrolle der Apfelernte.
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Der Herbst 2022 bringt eine gute Apfelernte, denn Väterchen Frost hat die Apfel- und Birnenkulturen der Umgebung großteils verschont.

DIETACH. „Wir haben heuer bei allen Apfelsorten eine sehr gute Qualität und eine intensive Fruchtausfärbung“, freut sich Sabine Mader vom Biohof Heuberg in Dietach. Jetzt gilt es nur noch, die Früchte auch fachgerecht zu ernten. Meistens teilt sich die Ernte auf drei Mal Pflücken auf. Je nach Bestimmungszweck werden die Äpfel in unterschiedlichen Reifestadien geerntet: Jene, die zum sofortigen Verkauf gedacht sind, werden vollreif gepflückt. Kommen sie ins hofeigene Langzeitlager, gelten andere Richtlinien. Hierzu müssen der Stärkegehalt, der Zuckergehalt und die Festigkeit gemessen werden.

Den Stärkegehalt bestimmen

Den Stärkegehalt misst man mit Farbschablonen. Dazu wird ein Probeapfel halbiert und mit einer Jod-Kali-Lösung blau eingefärbt. Ist im Apfel noch viel Stärke, verfärbt er sich dunkel. Bei einem reifen Apfel bleibt das Fruchtfleisch hingegen hell. Für jede Sorte gibt es eine eigene Schablone mit zehn Abstufungen.
Ein sogenannter Handrefraktometer gibt Auskunft über den Zuckergehalt der Früchte. Dabei werden zwei Tropfen Saft aus dem Probeapfel auf das Mess-Prisma geträufelt und dann der Wert in Prix abgelesen. Bei der Apfelsorte Gala liegt der optimale Zuckerwert beispielsweise bei 11 Prix.

Festigkeit mit Penetrometer messen

Mit einem Penetrometer wird die Festigkeit des Fruchtfleisches gemessen. Wenn man ihn in den Apfel drückt, zeigt eine kleine Feder den Widerstand und damit die Festigkeit des Apfels.
Neben dem optimalen Erntezeitpunkt ist auch wichtig, mit einer gewissen Sorgfalt vorzugehen. „Wir behandeln unsere Äpfel wie rohe Eier“, erzählt Wolfgang Mader. Jede unnötige Druckstelle ist zu vermeiden, denn alle Verletzungen der Frucht mindern die Qualität und führen zu vorzeitiger Fäulnis.

Äpfel immer mit Stiel pflücken

Wichtig für eine gute Lagerfähigkeit ist, dass die Äpfel mit dem Stiel gepflückt werden. Dazu wird die Frucht um 90 Grad nach oben gekippt, denn so löst sich der Stiel vom Ast. Anschließend wird jedes Stück vorsichtig in eine Großkiste gelegt.

Nachdem die Bio-Äpfel zum richtigen Zeitpunkt geerntet wurden, sollten sie auch die richtigen Lagerbedingungen vorfinden. Am Biohof Heuberg wird die ganze Ernte in den hofeigenen Kühlräumen gelagert. Der Strom dazu kommt großteils von der bereits 2013 errichteten Photovoltaik-Anlage.

Die Birnen werden getrennt von den Äpfeln gelagert. Äpfel bleiben bei einer Temperatur von zirka drei Grad Celsius frisch, Birnen haben es lieber noch kühler, bei ein bis zwei Grad. Den Kühlräumen wird regelmäßig Sauerstoff entzogen, was die Haltbarkeit erhöht, und auch die Luftfeuchtigkeit wird geregelt.

Selbstbedienungsstand am Biohof Heuberg

Seit Mitte August ist der Selbstbedienungsstand am Biohof Heuberg in Dietach mit der heurigen Ernte befüllt. Den Anfang machen immer die Apfelfrühsorte Sommernachtstraum und die Williamsbirne. Im September folgen jedes Jahr Gala und Arlet. Gemeinsam mit der beliebten Sorte Topaz wird dann auch die Allergikersorte „Gräfin Goldach“ geerntet. Mithilfe des Langzeitlagers können einige Apfelsorten bis in den nächsten Sommer hinein am Ab-Hof-Verkaufsstand in Dietach angeboten werden. Nähere Infos finden sie unter biohof-heuberg.at

Sabine Mader bei der Qualitätskontrolle der Apfelernte. | Foto: Sabine Mader
Das Ehepaar Mader vor dem Selbstbedienungsstand. | Foto: Sabine Mader
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Foto: Cityfoto
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