Natur- und Umweltschutzverein Sierninhofen-Neuzeug
Kuhschellenleite erhalten

Foto: NUVSN
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Kaum ein Gebiet nahe Sierning ist Menschen ein Begriff wie die "Kuhschellenleite“ in Sierninghofen-Neuzeug.

SIERNING. Hier kommen Spaziergänger und Wanderer genauso wie Naturliebhaber auf ihre Kosten. Blumenpracht und Naturvielfalt paart sich hier in eindrucksvoller Weise. Und das unmittelbar an Siedlungsgebiete angrenzend.
Seit der Gründung des Natur- und Umweltschutzverein Sierninhofen-Neuzeug (NUVSN) im Jahr 1992 kümmern sich dessen Mitglieder um den Erhalt dieses Naturjuwels. Konkret umfasst die „Kuhschellenleite“ die Gebiete Keltenweg und Kreuzberg bis zum Schweizberg.
Aber nicht nur dieses Projektgebiet wird vom NUVSN betreut sondern auch die Baumallee beim Kreuzberg und das Naturschutzgebiet Steinleite/Blaslweg.
Der Kreuzberg und der Keltenweg liegen zur Gänze im Gemeindegebiet von Sierning, genauer gesagt in den Ortsteilen Sierninghofen und Neuzeug. Sie sind Teil des steilen und landschaftsprägenden Steilabfalles der Hochterrasse zur Niederterrasse der Steyr.
Am Hangfuß schließen an den Halbtrockenrasen fast durchwegs intensiv bewirtschaftete, ebene Felder an. Nur im mittleren Bereich erstrecken sich Ausläufer einer Siedlung bis zum Terrassenabhang. An der Hangoberkante grenzen am Kreuzberg teilweise ebenfalls Ackerflächen an, zu zwei Dritteln erstreckt sich hier aber eine Schottergrube, die im Abbau steht.

Kuhschelle vom Aussterben bedroht

Das Gebiet ist auch von archäologischem Interesse, denn in nächster Umgebung des Keltenweges finden sich auch slawische Gräber aus dem 8. bis 9. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, die dem Keltenweg irrtümlicherweise zu seinem Namen verholfen haben. Leider wurde das Gräberfeld durch den Schotterabbau fast vollständig zerstört, es gab aber davor in den 1970er Jahren noch Grabungen. Der Kreuzberg hingegen verdankt seinen Namen einem den Hang querenden Kreuzweg mit Bildstöcken aus dem 19. Jahrhundert, der von einer imposanten Obstbaumallee gesäumt wird. Diese Baumallee wird seit Jahren mit großer Hingabe vom fast 90jährigen Franz Salaböck gepflegt.
Die größte botanische Besonderheit im Projektgebiet stellt das Vorkommen der Gewöhnlichen Küchenschelle, im Volksmund Kuhschelle genannt, dar. Sie kommt in ganz Österreich nur in Ober- und dem unmittelbar angrenzenden Teil Niederösterreichs vor und gilt als vom Aussterben bedroht. Wie Erhebungen der letzten Jahre zeigten, konzentrieren sich die letzten Standorte auf den Raum Sierning-Steyr und Wels. Auf der Kuhschellenleite ist eines der größten Vorkommen Oberösterreichs.
Um die optimalen Voraussetzungen für das Gedeihen diese besondere Pflanze zu schaffen bzw. zu erhalten organisiert der NUVSN das einmal jährliche Mähen und Abrechen des Projektgebiets.

Bevölkerung hilft mit

Ohne der Mitarbeit und Unterstützung seitens der gesamten Bevölkerung wäre das „Küchenschellenschutzprojekt“ nicht realisierbar. Auch die SchülerInnen und LehrerInnen der Mittelschule Sierning sind bei der herbstlichen Rechaktion jedes Jahr aktiv dabei.
Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts erfolgte von Anfang an durch den damaligen Biologiestudenten Franz Essl, der in der Zwischenzeit zum Doktor der Naturwissenschaften promovierte, und der noch heute, gemeinsam mit Erwin Hauser, unser Projekt betreut und auch aktiv mitarbeitet.
Aber es geht dem Verein nicht nur um die Kuhschelle. Die Spazierwege werden regelmäßig gemäht, invasive Pflanzenarten in Schach gehalten, kranke Eschen gefällt, Schautafeln montiert und die Baumallee betreut.
Mit viel zeitintensiver Vereinsarbeit wird das Naherholungsgebiet für die Bevölkerung gepflegt
So betrug beispielsweise der Jahreszeitaufwand der Vereinsmitglieder im Projektgebiet 2021 (z.B. Herbsteinsatz, Goldrute dezimieren, Spazierwege mähen, Bäume betreuen, Kreuzberg betreuen) gesamt rund 617 Std.
Der Verein bezieht auch immer wieder Stellung wenn es um die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt geht. Wie zuletzt mit dem Protest gegen die geplante Baurestmassendeponie, die direkt ans Naherholungsgebiet angrenzend entstehen soll. Leider scheinen sich hier wirtschaftliche Interessen gegen den Umweltschutz durchzusetzen.

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